Hof

Sana Klinikum Hof Experte Dr. med. Andreas Harb erklärt, worauf man beim Skischuhkauf achten sollte

Auf der Suche nach dem perfekten Halt

Die Skisaison ist erst wenige Wochen alt und wie jedes Jahr zeigt sich das gleiche Bild: Fast jeder zweite Wintersportler trägt den falschen Skischuh. In den meisten Fällen ist dieser zu groß und verleiht damit nicht nur wenig Stabilität, sondern führt auch zu einem erhöhten Verletzungsrisiko. „Getreu dem Motto „dann stelle ich die Schnallen einfach ein wenig enger“ neigen viele Skifahrer dazu, sich zu große Schuhe zu kaufen. Aber genau das führt zu Problemen, denn durch festes Schließen wird der Schuh nur flacher und nicht enger. Die Blutzirkulation wird abgedrückt, sodass die Füße einschlafen und die Zehen kalt werden. Eine optimale Kraftübertragung auf den Ski ist nicht mehr möglich“, erklärt Dr. Andreas Harb, Oberarzt der Unfallchirurgie, orthopädischen Chirurgie und Handchirurgie am Sana Klinikum Hof.

Ein Skischuh muss Schutz vor Verletzungen, insbesondere Sprunggelenks- und Meniskusverletzungen, bieten und gleichzeitig die Kraft aus dem Gelenk auf die Ski übertragen. Je besser die Schuhe sitzen, umso besser die Steuerung der Ski. „Durch einen instabilen Stand oder einen zu weichen Schuh verschlechtert sich nicht nur die Fahreigenschaft, sondern wächst auch die Gefahr von Stürzen und Verletzungen. Deshalb ist es entscheidend, beim Kauf auf die richtige Passform zu achten. Denn Füße sind verschieden, und bei jedem ist die Position der Knöchel anders“, erläutert Dr. Harb. Ratsam ist daher der Gang in ein Fachgeschäft, denn dort wird der Fuß begutachtet und richtig vermessen. Im Vorfeld kann bereits zuhause der sogenannten „Mondopoint“ (Fußlänge in Millimeter) berechnet werden, indem der Fuß mit Funktionssocken auf ein Blatt Papier gestellt und mit einem Stift umfahren wird. Im Anschluss wird die Entfernung von der Fußspitze zur Ferse gemessen. Dieses Maß kann dem Fachberater als erster Anhaltspunkt genannt werden.

„Planen Sie ausreichend Zeit für Ihren Skischuhkauf ein, sodass Sie verschiedene Modelle in Ruhe testen können. Mit Ihrem Favoriten sollten Sie bestmöglich 20 bis 30 Minuten durch das Geschäft laufen, um die Passform einschätzen zu können. Und probieren Sie den Schuh unbedingt mit den gleichen Funktionssocken, die sie auch später beim Skilaufen tragen werden“, rät der Experte. Grundsätzlich sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Füße über den Tag hinweg um bis zu einer halben Nummer größer werden, da sich die Blutgefäße mit der Zeit weiten. Auch das Innenfutter der Schuhe weitet sich nach zwei bis drei Skitagen – teilweise ebenfalls um eine halbe Größe.

Der Skischuh muss formschlüssig sitzen
Eine der Grundregeln beim Kauf: Müssen die Schuhe auf der letzten Halterung geschlossen werden, um Halt zu bekommen, ist der Schuh zu groß. Besonders wichtig ist es, die Schnallen korrekt und in der richtigen Reihenfolge zu schließen. Die wichtigste Schnalle ist die sogenannte Ristschnalle auf der Höhe des Knöchels. Mit dieser wird die Ferse fixiert. Sie sollte festsitzen, damit der Fuß im Schuh nicht hin und her rutscht. Diese Schnalle muss als erstes geschlossen werden. Beim Schließen sollten keine Druckstellen entstehen, der Fuß aber dennoch maximalen Halt haben. „Der optimale Skischuh muss formschlüssig sitzen. Das bedeutet, wenn Sie mit Ihrer Ferse am Schuhende stehen, sollten die Zehen nicht unbedingt mehr vorne anstoßen, sonst drohen Zehenschmerzen. In Skiposition, also in der Hocke, müssen Sie die Zehen in jedem Fall bewegen können“, sagt der Mediziner.
 

Die Auswahl des Schuhs sollte sich am Fahrkönnen orientieren
Es gibt sportliche Fahrer, Allrounder, Genussskifahrer und natürlich Einsteiger in den alpinen Skisport. Bei der Wahl des Schuhs sollten daher in jedem Fall der aktuelle Trainingsstand und das fahrerische Können mit einbezogen werden. „Kaufen Sie als normaler Skifahrer in keinem Fall einen zu harten und zu stark vorgeschnittenen Schuh. Hier wird die Oberschenkelmuskulatur stark beansprucht, was zu Ermüdung führen kann. Lehnen Sie sich dann nach hinten, geraten Sie in Rücklage und können nicht mehr sicher Skifahren“, erläutert Dr. Harb. „Der normale Skifahrer muss seinen Schuh aktiv bewegen können. Zudem sollte der Schuh so weich sein, dass der Fahrer dann, wenn er es braucht, in Vorlage gehen, ansonsten aber einigermaßen entspannt stehen kann. Beachten Sie zudem, dass der Schuh im warmen Laden weicher ist als später in der Kälte auf der Piste.“

Der überwiegende Anteil der Passformprobleme lässt sich mit Lösungen der Industrie beheben. Der geübte Fachverkäufer kennt die aktuell auf dem Markt befindlichen Modelle, wählt die richtige Schale und Größe und achtet auf einen thermoverformbaren Innenschuh und gegebenenfalls unterstützende Einlegesohlen. Für Skifahrer mit sehr schmalen Füßen, extrem kleinen Ristmaß oder ähnlichem, sind individuell angepasste Schuhe, die die Schale verändern können, ratsam.

 

Über das Sana Klinikum Hof
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In mehr als fünfzehn Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 24.000 stationäre und 45.000 ambulante Patienten.

Anja Kley
Leitung Marketing, PR und Unternehmenskommunikation
Sana Klinikum Hof GmbH
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