Der 18. Juni eines jeden Jahres ist in Frithjof Stuckatzs Kalender dick rot eingezeichnet. Daneben steht seit nunmehr 20 Jahren: Professor K. Matschke. „Der Tag ist für mich wie mein zweiter Geburtstag und Professor Matschke habe ich diesen zu verdanken“, sagt der Dresdner. Die Tage nach diesem runden Jahrestag wollte er jetzt nutzen, um sich bei seinem Lebensretter noch einmal persönlich zu bedanken. Bei einem Plausch im Herzzentrum Dresden erinnerten sich die beiden an den siebentägigen Aufenthalt vor 20 Jahren.
An jenem Mittwoch 1997 hat Professor Dr. Klaus Matschke, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie am Herzzentrum Dresden, dem heute 80-Jährigen einen vierfachen Bypass gelegt. Bei dieser Operation am offenen Herzen werden körpereigene Gefäße genutzt, um verstopfte oder verengte Herzgefäße zu überbrücken – im Fall von Frithjof Stuckatz gleich vier Stück. „Es war zwar keine besonders schwere Operation für uns Chirurgen. Allerdings hat sie dennoch über vier Stunden gedauert“, erinnert sich Professor Matschke.
Nötig geworden war die OP, weil Frithjof Stuckatz bereits seit längeren an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße litt. „Das war die Folge eines Stromunfalls, den ich während meiner Arbeitszeit in den Rafena-Werken in Radeberg hatte. Danach hatte ich Probleme mit dem Herzen. Irgendwann sagten mir meine behandelnden Ärzte, dass ich definitiv unters Messer muss“, sagt er. Im Herzzentrum Dresden fühlte er sich gut aufgehoben.
Dafür spricht auch heute noch die Statistik. Beim Operationsgrund Koronare Herzerkrankung bietet die Spezialklinik eine deutlich bessere Qualität, als der Durchschnitt deutscher Krankenhäuser. Die Sterblichkeitsrate war 2016 mit 0,78 Prozent (5 von 638 Patienten) mehr als 70 Prozent geringer als der bundesweite Durchschnittswert von 3,05 Prozent. „Konkret bedeutet das, dass über 24 Patientinnen und Patienten mehr überlebt haben als das nach dem Bundesdurchschnitt zu erwarten wäre. Das zeigt, dass wir unseren Patienten die bestmögliche Qualität und Sicherheit in der medizinischen Versorgung zukommen lassen. Dass das wirkt, zeigt unsere wöchentlich ausgewertete Patientenbefragung, bei der wir eine Weiterempfehlungsquote von 100 Prozent haben. Unser Ziel ist natürlich immer, dieses hohe Qualitätsniveau zu halten und möglichst sogar noch auszubauen“, sagt Professor Matschke.
Die Qualitätsmedizin des Dresdner Herzzentrums spiegelt sich auch in Frithjof Stuckatz wider. Nach seiner OP gingen die Experten von einer Lebenserwartung von etwa zehn Jahren aus. Die hat der Rentner bereits um mehr als das Doppelte überschritten. „Dank der tollen Arbeit von Professor Matschke und der guten Pflege meiner Frau. Ansonsten bin ich nach der OP kürzer getreten, habe quasi in den Schongang geschalten. Damit fahre ich sehr gut“, so Frithjof Stuckatz.
Die Zeit nutzt er, um seinen Hobbys nachzugehen: Reisen, Gästeführungen durch Dresden und die Sächsische Schweiz, sowie seine Rolle als August der Starke, mit der er auf zahleichen Veranstaltungen auftritt. „Das macht mir Spaß. Ich bin sehr heimatverbunden, war früher auch mal Stadtführer und habe Führungen durch die staatlichen Kunstsammlungen gemacht“, sagt Stuckatz.
Diese Heimatverbundenheit zeigt sich auch bei dem kleinen Geschenk, welches er für Professor Matschke mitgebracht hat: einen geschnitzten Tannenwald mit Reh in einer Walnussschale, handgemachte erzgebirgische Volkskunst von dem bekannten Schnitzer Horst Schreiter aus Borstendorf. „Ich fand das sehr passend. Die Arbeit zeigt, was man mit einem gekonnten Messerschnitt alles erreichen kann. Professor Matschke hat mir damit das Leben gerettet. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar“, so Frithjof Stuckatz.
Professor Dr. Matschke ist gerührt von den warmen Worten, dem Geschenk und den Besuch seines früheren Patienten. „So etwas passiert nicht alle Tage. Ich freue mich, wenn ich jemanden nach so langer Zeit wiedersehe und er sich nach wie vor so guter Gesundheit erfreut.“