Dresden

Bundesweite Kampagne gegen Personalnotstand

Wegfall von 10.000 Pflegestellen in Deutschland durch Klinikreform realistisch

Gemeinsam gegen Pflegenotstand: Beschäftigte, Vertreter des Betriebsrates und der Geschäftsführung bei der bundesweiten Aktion am 24.06.2015 vor dem Herzzentrum Dresden Universitätsklinik

 

Herzzentrum Dresden Universitätsklinik unterstützt bundesweite Kampagne gegen Personalnotstand. Klinikreform muss überarbeitet werden!

Das Anliegen der heutigen bundesweiten Ver.di-Aktion gegen Personalnotstand in der Pflege unterstützten Belegschaft, Betriebsrat und Geschäftsleitung des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik gemeinsam. „Wir haben Verständnis für die Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, unterstreicht Geschäftsführer Stefan Todtwalusch. „Deshalb nehmen wir gemeinsam mit unseren Beschäftigten an der Kampagne teil.“

Auslöser der Aktion ist die im Bundeskabinett verabschiedete Klinikreform 2015. Durch Kürzungen entsteht den Krankenhäusern eine Finanzierungslücke von 500 Mio. Euro. Ein Wegfall von weiteren 10.000 Pflegestellen in Deutschland wird damit realistisch. Zudem sollen die 2013 zur Unterstützung der Krankenhäuser bei der Personalfinanzierung eingeführten Versorgungszuschläge 2017 wieder wegfallen. Zusätzlich sollen neu mit den Krankenkassen vereinbarte Leistungen drastisch gekürzt werden. Damit gehen den Krankenhäusern 500 Mio. Euro verloren. Die Summe entspricht dem Gegenwert von 10.000 Pflegestellen.

Das im Gesetzentwurf vorgesehene Pflegestellenförderprogramm bringt dafür keine wirkliche Entlastung. 660 Mio. Euro in drei Jahren bedeuten 220 Mio. Euro jährlich für 2.000 Krankenhäuser, also 110.000 Euro je Einrichtung. Damit könnte jede Klinik zwei oder drei zusätzliche Kräfte einstellen. Gemessen am tatsächlichen Bedarf sind das aber viel zu wenige Pflegende.

Nach den Worten von Geschäftsführer Stefan Todtwalusch ist die Belastung des Krankenhauspersonals an seine Grenzen gekommen. Dennoch werden aufgrund der drohenden gesetzlichen Vorgaben viele Kliniken zu engeren Personalausstattungen gezwungen werden. Davon ist die Pflege ganz besonders betroffen. „Kommen die vorgesehenen Regelungen, wird es auch immer schwerer für die Kliniken, den pflegerischen Nachwuchs für ein Engagement im Krankenhaus zu begeistern“, ist Stefan Todtwalusch überzeugt.

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