Dresden

Am 27. November veranstaltet das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik einen Workshop, um die Erfahrungen der modernen Laserextraktion an externe Kollegen weiterzugeben

Sondenwechsel im Herzen

Mit der wachsenden Zahl implantierter Herzschrittmacher und Defibrillatoren steigt die Anzahl komplikationsbehafteter Sonden. Im Herzzentrum Dresden Universitätsklinik sind mit einem neuen Hightech-Verfahren bereits 100 Patienten per Laser behandelt worden. Nun treten die Spezialisten in Dialog mit Kardiologen aus Sachsen und weiteren Bundesländern, um ihre bisherigen Erfahrungen weiterzugeben und zu diskutieren. Damit bietet das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik einen in Sachsen einzigartigen Workshop für Mediziner an. Dieser findet am 27. November 2013 im Dresdner Dorint Hotel statt.

Längst sind sie klein, leistungsstark und zuverlässig – Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Sie geben über Sonden elektrische Impulse ab, die einen gestörten Herzrhythmus wieder in den richtigen Takt bringen. „Mit höherer Lebenserwartung steigt die Zahl der Patienten, die diese Taktgeber benötigen“, sagt Prof. Dr. Michael Knaut, Kardiochirurg am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik. Die Kehrseite der Medaille: Gleichzeitig wächst die Anzahl von implantierten Sonden, die nicht mehr richtig funktionieren oder Komplikationen aufweisen. Zum Beispiel, weil sich als Folge eines grippalen Infektes Bakterien ansiedeln.

In diesen Fällen müssen die biegsamen Drähte ausgewechselt werden. Nicht selten sind sie mittlerweile im Herzen stark ins Gewebe verwachsen. „Um sie zu entfernen, steht uns im Herzzentrum die neue Technik derLaserextraktion zur Verfügung“, so Prof. Knaut. Das Verfahren kommt zum Einsatz, wenn die ein bis vier Millimeter starken Elektroden von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren nicht auf herkömmlichem mechanischem Weg entfernt werden können oder der zu gefährlich ist.

Der Laser besteht aus einem Rohrprofil mit einem Lichtleitkabel in der Ummantelung. Er wird bei einemminimal-invasiven Eingriff am Brustkorb langsam über die abgeschnittenen Elektroden eingeführt. Der Eingriffgeschieht unter Vollnarkose. Dabei schneidet ein Laserlicht, das über das Lichtleitkabel abgegeben wird, die Sonde vom Gewebe frei. In die Elektrode wurde zuvor ein Spezialdraht eingebracht. Dessen spiralförmiger Aufbau hakt sich von innen auf ganzer Länge an der Elektrode fest. Wird der Draht anschließend entfernt, zieht er die gesamte Sonde mit sich. „Während der OP ist immer eine Herz-Lungen-Maschine einsatzbereit, damit wir bei Komplikationen sofort herzchirurgisch eingreifen können“, führt der Spezialist weiter aus.

Die Erfahrungen, die Prof. Knaut und seine Kollegen bisher mit dem Verfahren gesammelt haben, werden innerhalb des Workshops in mehreren Vorträgen an die Mediziner weitergeben. Dabei steht zum einen natürlich das Verfahren im Mittelpunkt, zum anderen aber auch das postoperative Management.


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