Auch wenn er in diesem Jahr zunächst nicht richtig aus den Startlöchern kommen wollte, haben Meteorologen schon vor Wochen prognostiziert, dass er sich zu neuen Rekorden aufschwingen könnte: Die Rede ist vom Sommer. Denn dieses Jahr könnte er sogar noch heftiger ausfallen als 2018, das immerhin das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Doch wie schützt man sich am besten vor drückender Hitze und all den anderen Begleiterscheinungen, denen wir in den kommenden Wochen ausgeliefert sein werden? Prof. Dr. med. Norman Mangner, stellvertretender Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik, verrät, wie Sie auch bei Temperaturen deutlich jenseits der 30-Grad-Marke einen kühlen Kopf bewahren.
Pralle Sonne und starke Hitze: Die gesamte Region stöhnt unter dem hochsommerlichen Wetter der letzten Tage. „Durch diese hohen Temperaturen wird der Körper sehr stark belastet. Die klassischen Krankheitsbilder sind Sonnenbrand oder Hitzeschäden aller Art, wie Sonnenstich, Hitzekrampf, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung oder – im schlimmsten Fall – auch Hitzschlag. Gerade die pralle Mittagssonne sollte daher nach Möglichkeit gemieden werden“, sagt Prof. Dr. med Norman Mangner.
Doch auch in geschlossenen Räumen kann es schnell unerträglich werden. Zwar sind Menschen, die am Schreibtisch sitzen, nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, aber mit der Mittagshitze haben häufig auch sie zu kämpfen. „Je nachdem, wie die bauliche Substanz des Gebäudes ist, in dem sich mein Arbeitsplatz befindet, lässt sich die gefühlte Temperatur im Innern manchmal kaum noch von der außerhalb des Gebäudes unterscheiden. Gerade große Glasflächen an der Fassade können ein Aufheizen der Innenräume begünstigen“, weiß der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie.
Damit sich die Mittagshitze im Büro oder bei der Arbeit im Freien bestmöglich aushalten lässt, rät Prof. Dr. Norman Mangner folgende zehn Punkte zu beachten:
- Trinken Sie viel – am besten zwei bis drei Liter! Vor allem Wasser und ungesüßte Fruchtsäfte helfen, den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Zu kalt sollten die Getränke jedoch nicht sein.
- Übermäßiger Kaffeekonsum oder Energydrinks sollten tabu sein, da Koffein den Kreislauf zusätzlich belastet.
- Ernähren Sie sich bewusst und leicht. Machen Sie in der Kantine einen Bogen um Schnitzel und Co. und greifen Sie stattdessen zu lieber zu Salat, Gemüse und Obst.
- Tragen Sie luftige Kleidung. Weite und helle Stoffe verhindern, dass sich die Hitze am Körper staut.
- Lüften Sie nur morgens, direkt nach dem Eintreffen im Büro, und abends, kurz vorm Nachhause gehen. So halten Sie die heiße Luft der Mittagshitze draußen. Wenn Jalousien oder Rollläden vorhanden sind, sollten diese zum Schutz vor der Sonne zusätzlich heruntergelassen werden.
- Nutzen Sie auch Hilfsmittel wie Ventilatoren. Falls Sie eine Klimaanlage im Büro haben, sollte diese von der Temperatur so eingestellt werden, dass sie sechs Grad unter der Außentemperatur liegt. Eine zu kalt eingestellte Klimaanlage kann zu Kreislaufbeschwerden führen.
- Eine kleine Abkühlung für zwischendurch bietet auch der Wasserhahn. Wenn man beim Händewaschen auch die Unterarme unter kühles Wasser hält, wirkt das erfrischend für den gesamten Körper.
- Vermeiden Sie körperliche Belastung. Wer nicht muss, sollte keine schwere körperliche Arbeit verrichten oder sie in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.
- Auch unsere Konzentrationsfähigkeit ist in den Morgenstunden oder gegen Feierabend, wenn die Temperaturen wieder erträglicher werden, höher.
- Schützen Sie sich vor der Sonne! Um einen Sonnenbrand zu verhindern, sollten Sie sich mit einer Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor eincremen. Am besten ist es aber, die pralle Sonne zur Mittagszeit und am frühen Nachmittag komplett zu meiden.