Ein neuartiger Stent, der verstopfte Gefäße am Herzen stützen und offen halten soll, ist in Deutschland erstmals von Prof. Dr. Ruth H. Strasser, Ärztliche Direktorin des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik, am Herzzentrum eingesetzt worden. Damit hat er zugleich seine Europapremiere erfolgreich bestanden. Die Erfahrungen mit dem neuen Stent wurden dem medizinischen Fachpublikum am vergangenen Wochenende auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) in Mannheim vorgestellt. Bei der Gefäßprothese handelt es sich um einen einzelnen, sinusförmig gebogenen Platindraht. Diese spezielle Form macht ihn biegsamer, sodass er sich besser an die Gefäßwand anschmiegen kann. „Da sich der Stent leichter platzieren lässt als vergleichbare Ausführungen, können mit ihm Gefäße behandelt werden, die sonst operiert werden müssten“, erläutert Prof. Strasser. Zugleich verkürzt sich damit die Zeit des Eingriffs und der Patient wird deutlich weniger belastet. „Ich bin froh, dass wir im Herzzentrum unseren Patienten aus Dresden und großen Teilen Sachsens diese Technik schon bieten können und mit Innovationen ganz vorn dabei sind“, so die Internistin und Kardiologin. Ihre neuesten Forschungsergebnisse stellten auf dem Kardiologenkongress in Mannheim darüber hinaus Ärzte und Wissenschaftler des Lehrstuhls Innere Medizin und Kardiologie der TU Dresden und des Herzzentrums in 19 Beiträgen vor.
Rund 269.000 Stents sind Patienten mit Koronarer Herzkrankheit im Jahr 2009 in Deutschland nach Angaben der DGK eingesetzt worden. Das Herzleiden, an dem in der Bundesrepublik etwa 2,7 Millionen Menschen leiden, ist Todesursache Nummer eins. Es entsteht, weil durch Ablagerungen in den Gefäßen der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden kann.