Dresden

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert die Brustschmerzambulanz des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik erneut. Für die Dresdner ist das eine gute Nachricht – denn es kann Leben retten.

Lebensrettendes Zertifikat

Bei einem Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an, denn in kürzester Zeit wird das Herzgewebe irreversibel geschädigt. Im Herzzentrum Dresden Universitätsklinik gibt es deshalb bereits seit mehreren Jahren ein zertifiziertes kardiales Notfallzentrum, das auf Patienten mit unklaren Brustschmerzen spezialisiert ist. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat diese Chest Pain Unit kürzlich erneut geprüft und bestätigt, dass das Herzzentrum alle Kriterien für eine zertifizierte Chest Pain Unit erfüllt und mit höchsten Qualitätsstandards arbeitet.

„Das Zertifikat freut uns sehr. Es zeigt, dass unser Team eine sehr gute Arbeit macht. Darüber hinaus ist es enorm wichtig für die Dresdner, denn zahlreiche Studien belegen: Eine Chest Pain Unit rettet Leben, da sie die Versorgungssituation einer Region extrem verbessert“, sagt Prof. Dr. Axel Linke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden. Für das begehrte Prüfsiegel sind räumliche und apparative Voraussetzungen zu erfüllen, ebenso wie die Möglichkeit zur Durchführung spezieller diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen an 24 Stunden und 365 Tagen sichergestellt sein muss. Das bedeutet auch, dass rund um die Uhr ein Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegern bereit steht.

„Der Faktor Zeit spielt eine sehr wichtige Rolle bei einem Herzinfarkt. Es ist daher wichtig, dass Betroffene mit starken Brustschmerzen unverzüglich den Notarzt rufen beziehungsweise einen Arzt konsultieren oder zu uns in die Chest Pain Unit kommen. Der Auslöser eines Herzinfarktes ist in der Regel ein Thrombus, also ein Blutpfropf, der ein Herzkranzgefäß verschließt, damit die Durchblutung und somit die Sauerstoffversorgung des Herzens unterbindet. Je schneller das Gefäß mittels eines Herzkatheters wiedereröffnet werden kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den Infarkt zu überleben“, erklärt Prof. Linke.

Sobald der Patient in der Klinik ankommt, erhält er ein EKG, eventuell einen Herzultraschall sowie eine Blutuntersuchung. All das passiert in klaren, standardisierten diagnostischen Abläufen. „Wir überprüfen dabei, was der Auslöser für die Brustschmerzen ist. Liegt es an einer Herzerkrankung? Ist dies der Fall, leiten wir sofort die lebensrettende Behandlung ein. Diese besteht aus einem Herzkathetereingriff, um das Gefäß zu öffnen – gegebenenfalls in Kombination mit einer Medikamentengabe, um den Thrombus beziehungsweise den Pfropf zu lösen.

Wie wichtig die Chest Pain Units sind, zeigen Zahlen der Deutschen Herzstiftung. Starben am Herzinfarkt 1990 noch rund 86.000 Menschen, waren es etwa 49.000 im Jahr 2015. Dabei war die Infarktsterblichkeit in Regionen mit nur wenigen Chest Pain Units höher als dort, wo es die auf Brustschmerz spezialisierten Einrichtungen gibt.

Die Brustschmerzambulanz des Herzzentrums Dresden ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0351-450 1414 zu erreichen.


Zeichen für einen Herzinfarkt:

  • Starke Schmerzen über mehr als fünf Minuten: Die Schmerzen strahlen in andere Körperregionen aus (Arme, Oberbauch, zwischen die Schulterblätter in den Rücken, Hals, Kiefer).
  • Massives Engegefühl: Heftigen Druck oder ein sehr starkes Einschnürungsgefühl im Herzbereich können ein Herzinfarkt sein. Betroffene beschreiben das Gefühl so, als ob ihnen ein Elefant auf der Brust steht.
  • Heftiges Brennen: Die Schmerzen können auch einem stark brennenden Gefühl ähneln.
  • Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch:  Es gibt auch sogenannte „unspezifischen Anzeichen“ für einen Herzinfarkt, die besonders häufig bei Frauen auftreten. Dazu zählen: Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen. Diese Beschwerden können auch bei anderen harmloseren Erkrankungen auftreten. Passiert dies aber in einem noch nie erlebten Maß, dann sollte unbedingt der Notarzt gerufen werden, denn es könnte ein Herzinfarkt sein.
  • Angstschweiß mit kalter, fahler Haut:  Die Brustschmerzen lösen häufig Angst aus, was zu einer blassen/fahlen Gesichtsfarbe und kalten Schweißausbrüchen führen kann.

Robert Reuther
Referent Unternehmenskommunikation

Telefon: 0351 450 1555
Mobil: 0151 22 98 02 69
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