Die langjährige Erfahrung von Privatdozent Dr. Jens Faßl beim Einsatz der Schluckechokardiographie kommt nicht nur den anästhesierten Patienten des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik zugute, sondern bald auch denen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Der neue Direktor des Instituts für Kardio-Anästhesiologie bildet zusammen mit seinem Team auch die Anästhesisten des Uniklinikums in dieser Technik fort. Eine entsprechende Vereinbarung haben PD Dr. Faßl und Prof. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, jetzt unterschrieben.
Für Patienten hat die Schluckechokardiographie (transösophageale Echokardiographie) mit hochmodernen Echokardiographie-Geräten viele Vorteile. Diese ermöglichen die dreidimensionale Echtzeitdarstellung des Herzens. „Bei Herzoperationen sind uns so beispielsweise völlig neue Analysen der Herzkammern, der Herzklappen und Gefäße möglich. Hochkomplexe Eingriffe am Herzen können damit noch besser geplant und gesteuert werden.
Der direkte Blick auf Herzstrukturen und im Herz befindliche Instrumente oder Katheter erlaubt es, Röntgenstrahlung einzusparen und so Untersuchungs- und OP-Zeiten zu verkürzen“, erklärt PD Dr. Jens Faßl. Weiterhin sichert diese neue Technologie unsere sehr guten Operationsergebnisse und steht damit im Zentrum einer patientenorientierten Medizin am Herzzentrum Dresden. Der Einsatz der Schluckechokardiographie kann aber auch bei vielen anderen Operationen und bei kritisch kranken Patienten als zuverlässige und sichere Untersuchungsmethode zur besseren Therapiesteuerung verwendet werden.
Aus diesem Grunde intensivieren die beiden Universitätskliniken ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Echokardiographie in der Fort- und Weiterbildung. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Dr. Faßl die Anästhesisten des Uniklinikums am Herzzentrum in dieser Methode fortgebildet werden. Wir erreichen damit nicht nur das Ziel, die Sicherheit unserer Patienten noch weiter zu erhöhen. Auch unsere beiden Ausbildungsstandorte für junge Mediziner profitieren enorm. So haben sie in Dresden die Möglichkeit eine profunde Schluckechokardiographie-Fortbildung zu erhalten und das in einer deutschlandweit nahezu einzigartigen, strukturierten Form“, sagt Prof. Thea Koch.
Diese Untersuchungsmethode kommt am Uniklinikum vor allem kritisch kranken Patienten zugute, die künstlich beatmet werden – während einer OP oder auch wenn sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Dank der Schluckechokardiographie können entsprechend fortgebildete Anästhesisten zum Beispiel bei instabilen Patienten feststellen, ob Kreislaufprobleme durch eine verminderte Pumpfunktion des Herzens verursacht werden oder andere Auslöser haben.
Es gibt bereits ein bestehendes Rotationsprinzip zwischen beiden Häusern. So kommen Anästhesisten des Uniklinikums bereits seit längerem ans Herzzentrum, um dort die Besonderheiten der Kardio-Anästhesie kennenzulernen. Umgekehrt rotieren Assistenten aus dem Herzzentrum an das Uniklinikum zur Komplettierung ihrer Facharztweiterbildung. „Die Kooperation zwischen dem Herzzentrum Dresden Universitätsklinik und dem Uniklinikum Dresden im Bereich Anästhesiologie wird mit der Fort- und Weiterbildungsvereinbarung auf eine neue Stufe gehoben“, so PD Dr. Jens Faßl.
Die Kooperationen der beider Kliniken umfasst neben der Fort- und Weiterbildung auch die Patientenversorgung auf der kardiochirurgischen Intensivstation, die seit über zehn Jahren gemeinsam von Kardiochirurgen des Herzzentrums und Anästhesisten aus dem Uniklinikum sichergestellt wird.