Dresden

Fachübergreifende Zusammenarbeit von Universitätsklinikum und Herzzentrum Dresden sichert optimale Versorgung von Patienten mit schweren Erkrankungen der Hauptschlagader

Gefäß- und Herzchirurgen gründen Universitäts AortenCentrum Dresden

Mit der Gründung des Universitäts AortenCentrums Dresden (UAD) läuten das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und das Herzzentrum Dresden eine neue Ära der Zusammenarbeit ein. Ziel dieser und weiterer Initiativen ist es, als UniversitätsMedizin Dresden die Maximalversorgung der Patienten auf höchstem Niveau auszubauen. In einem ersten Schritt sind es die Experten des UAD, die bei der Versorgung von Patienten mit komplexen, potentiell lebensbedrohlichen Erkrankungen der Hauptschlagader – Aorta – eng zusammenarbeiten. Das Zentrum wird geleitet vom Gefäßchirurgen Prof. Christian Reeps, Leiter des Bereichs für Gefäß- und Endovaskuläre Chirurgie der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums, sowie von Prof. Klaus Matschke, Direktor der Klinik für Herzchirurgie des Herzzentrums Dresden.

Im Fokus des Universitäts AortenCentrums Dresden steht die umfassende Behandlung jedweder Erkrankungen der Hauptschlagader mit den modernsten Verfahren. Um den Behandlungserfolg sicherzustellen, bedarf es einer engen fachübergreifenden Zusammenarbeit – von der Diagnostik über den Eingriff bis zur Nachsorge. Deshalb sind auch die renommierten Spezialisten des Universitäts GefäßCentrums Mitglieder des UAD. Mit der für 2018 vorgesehenen Inbetriebnahme zweier „High-End“ Hybrid-OP-Säle kann das Universitäts AortenCentrum Dresden seine Kapazitäten mittelfristig deutlich ausbauen.

Die Aorta ist mit einer Länge von 30 bis 50 Zentimetern die größte Schlagader des Körpers. Ihre Form gleicht sie einem aufrecht stehenden Spazierstock. Sie sorgt nach dem Herzen für den pulsierenden Blutfluss zu allen Teilen des Körpers, wobei sich ihre elastischen Wände mit jedem Herzschlag ausdehnen und wieder zusammenziehen. Damit sind die Aortenwände im Laufe eines Lebens großen Belastungen ausgesetzt, so dass Schwachstellen an den Gefäßwänden entstehen können.

Typische Veränderungen sind vor allem krankhafte Erweiterungen (Aneurysmen), seltener dagegen Verengungen (Stenosen) aber auch Aufsplitterungen der Gefäßwände (Dissektionen). Damit steigt die Gefahr lebensgefährlicher Risse der Aorta. Betroffen können alle Abschnitte der Hauptschlagader sein – von der Aortenklappe am Herzen, dem Aortenbogen bis hin zum unteren Abschnitt des Blutgefäßes im Bauchraum. Mit neuesten insbesondere auch minimalinvasiven Operationstechniken innerhalb des Gefäßes – endovaskulär – lassen sich brüchige Stellen in der Aortenwand durch spezielle, teils auch individuell für den Patienten angefertigte Prothesen oder Stents (Gefäßstützen) überbrücken.

Insbesondere bei den komplexesten thorakalen und thorako-abdominalen Hauptschlagadererkrankungen müssen die Spezialisten eng zusammenarbeiten, da die Patienten nicht mehr allein durch einen Herz- oder einen Gefäßchirurgen versorgt werden können. Hier spielt das neue Universitäts AortenCentrum seine Stärken aus. Wie an keinem anderen Ort in Sachsen profitiert ein betroffener Patient nun von einer Therapie sozusagen aus „einer Hand - an einem Ort“. Die Spezialisten aller beteiligten Fächer, zu denen auch die im Universitäts GefäßCentrum unter der Leitung von Prof. Norbert Weiss arbeitenden Angiologen sowie das von Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann geleitete Radiologenteam gehören, besprechen einmal wöchentlich gemeinsam jeden Patienten und koordinieren die weiteren Behandlungsschritte – von der Diagnostik über die nötigen Eingriffe bis zur Nachsorge.

„Die seit mehreren Jahren bestehende enge Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum erhält mit dem gemeinsam gegründeten und getragenen Universitäts AortenCentrum Dresden eine neue Dimension. Bisher standen gegenseitige Serviceleistungen von Uniklinikum und Herzzentrum im Mittelpunkt unserer Zusammenarbeit. Zu nennen sind hier vor allem die gemeinsame Nutzung des Hybrid-OP auf der einen und die Leistungen von Zentralsterilisation, Hygiene sowie Anästhesiologie auf der anderen Seite. Im Rahmen des UAD können Patienten jetzt noch besser gemeinsam von den Spezialisten beider Einrichtungen behandelt werden“, sagt die Geschäftsführerin des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik, Prof. Bärbel Held.

„Mit der Gründung des Universitäts AortenCentrums Dresden setzen wir unseren Kurs fort, die Krankenversorgung durch intelligente, strategisch angelegte Kooperationen auf einem Top-Niveau voranzutreiben. Angesichts des demographischen Wandels schaffen wir so Strukturen, die trotz einer Zunahme älterer, mehrfach erkrankter Patienten und erweiterter Behandlungsmöglichkeiten eine effiziente wie leistungsfähige Krankenversorgung sicherstellen. Dazu bauen wir die Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum Dresden gezielt aus, und läuten so die Ära der UniversitätsMedizin Dresden ein“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums.

Chronische sowie akute Erkrankungen der Hauptschlagader oder anderer wichtiger Arterien können zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Dank moderner minimal-invasiver katheterbasierter Verfahren setzen Herz- und Gefäßchirurgen, aber auch auf Interventionen spezialisierte Radiologen darauf, viele Blutgefäße mit Stents oder Stent-Prothesen zu behandeln. Möglich ist auch eine Kombination dieser Techniken mit offenen Operationsmethoden, um den Patienten bestmöglich und schonend zu versorgen. Von der allumfassenden, von Uniklinikum und Herzzentrum vorgehaltenen Bandbreite der Behandlungsmethoden profitieren vor allem Patienten mit schwerwiegenden und komplexen Gefäßproblemen. „Durch einen spezifischen Einsatz bewährter offener, kombinierter oder rein endovaskulärer Eingriffsformen können wir jedem Patienten eine maßgeschneiderte, möglichst schonende Therapie anbieten, die auch einen langfristigen Behandlungserfolg sicherstellt“, unterstreichen Prof. Matschke und Prof. Reeps.

Eine wichtige Perspektive für das Universitäts AortenCentrum Dresden bietet das derzeit in Bau befindliche Haus 32. Hier entstehen bis Anfang 2018 unter anderem zwei High-Tech-Operationssäle, die mit einer speziellen Röntgenanlage zur Darstellung der Gefäße während der OP ausgestattet sind. Sie werden den bestehenden und schon gemeinsam genutzten Hybrid-OP im Herzzentrum ergänzen. Neben dieser technischen Ausstattung ist die Mitgliedschaft der renommierten Spezialisten des Universitäts GefäßCentrums im UAD entscheidend für die hohe Behandlungsqualität. In diesem bereits vor mehr als zehn Jahren am Uniklinikum gegründeten Zentrum haben sich die Gefäßspezialisten der Medizinischen Klinik III, des Instituts für Radiologie sowie der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums zusammengeschlossen.

Robert Reuther             

Referent Unternehmenskommunikation

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