Dresden

Minimalinvasive Behandlungsoption

Eine Metallspange fürs Herz

Oberarzt Dr. Stephan Haußig bei der Arbeit im Herzkatheterlabor des Herzzentrums Dresden. Foto: Robert Reuther

Eine kleine Metallspange kann Herzschwäche-Erkrankte wieder fit machen. Zumindest dann, wenn sie als Folge der Erkrankung an einer Undichtigkeit der Mitralklappe leiden. „Im Fachjargon sprechen wir von einer funktionellen Mitralklappeninsuffizienz. Diese tritt meist bei einer Herzschwäche mit verringerter Pumpleistung der linken Herzkammer auf. Die Kammer dehnt sich aus, was dazu führt, dass die Klappensegel auseinandergezogen werden – wodurch Klappe nicht mehr richtig schließt, obwohl sie eigentlich noch gesund und funktionsfähig ist“, erklärt Dr. Stephan Haußig, leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik.

Die Konsequenz für Betroffene: Sie leiden an eingeschränkter Leistungsfähigkeit, Luftnot bei Belastung, allgemeine Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und/oder Herzrhythmusstörungen. „Das ist leider recht allgemein, weswegen die Mitralklappeninsuffizienz meist durch einen zufälligen Nebenbefund entdeckt wird. Es ist daher ratsam, sich gründlich bei einem Kardiologen durchchecken zu lassen, wenn man solche Symptome bei sich beobachtet“, sagt Dr. Haußig.

Undichte Herzklappe wird gerafft

Denn der Mitralklappe kommt eine wichtige Aufgabe zu. Sie muss als eine Art Ventil einerseits erlauben, dass sauerstoffreiches Blut aus der Lunge durch den linken Vorhof in die linke Herzkammer fließen kann. Andererseits verhindert sie, dass das Blut zurückfließt, wenn die Herzkammer das Blut in den Körperkreislauf pumpt. Dafür ist es wichtig, dass die Klappe richtig schließt und nicht undicht ist.

Zur Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz stehen den Medizinerinnen und Medizinern verschiedene Optionen zur Verfügung, neben medikamentösen auch operative Verfahren. „Bei der funktionellen Mitralklappenschwäche nutzen wir am Herzzentrum Dresden seit einiger Zeit sehr erfolgreich ein recht neues System. Dabei wird mittels einen minimalinvasiven Kathetereingriffs über eine Vene außen am Herzen, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Mitralklappe verläuft, eine kleine Metallspange (Carillon Mitral Contour System®) implantiert. Diese rafft beziehungsweise verkürzt den hinteren Teil des Mitralrings, wodurch die Undichtigkeit der Mitralklappe vermindert oder beseitigt wird“, so Dr. Stephan Haußig. Die Vorteile des Eingriffs liegen in eine recht kurzen Implantationsdauer, der Unversehrtheit der einzelnen Klappen sowie der Option, sich weitere Behandlungsmöglichkeiten offen zu erhalten.

Robert Reuther
Referent Unternehmenskommunikation | Pressesprecher
Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik

Telefon: +49 351 450 15 55
Mobil: +49 151 22 98 02 69
E-Mail: robert.reuther@herzzentrum-dresden.com