Dresden

Die arterielle Hypertonie ist eine Volkskrankheit. Nicht behandelt kann sie schlimme Folgen haben.

Die stille Gefahr Bluthochdruck

Bluthochdruck gehört zu den drei häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Die arterielle Hypertonie, wie sie von den Experten genannt wird, zieht sich dabei durch alle Altersschichten und trifft Frauen wie Männer gleichermaßen. Nicht behandelt steigt für die Betroffenen das Risiko auf Erkrankungen des Herzens und der Gefäße. Der Kardiologe Dr. Robert Höllriegel ist nicht nur Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik, sondern auch zertifizierter Hypertensiologe der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL ®. Im Gespräch erklärt er, warum Bluthochdruck so gefährlich ist und was man dagegen tun kann.

Herr Dr. Höllriegel, warum spricht man bei Bluthochdruck von einer stillen Gefahr?
Oft ist es so, dass Bluthochdruck lange Zeit keine merklichen Beschwerden verursacht. Viele Menschen, die eine Hypertonie haben, leben mit ihr, ohne sie zu bemerken – und das jahrelang. Nun ist es aber so, dass der auf Dauer erhöhte Druck nicht nur unsere Blutgefäße schädigt, sondern auch Organe wie Herz, Gehirn und Nieren. Das wiederum kann weitere schlimme Erkrankungen zur Folge haben.

Welche Erkrankungen sind das?
Hoher Blutdruck kann zu einer koronaren Herzerkrankung, zu einem Herzinfarkt oder zu einem Schlaganfall führen. Außerdem steigt das Risiko, dass unsere Arterien verkalken. Daher ist es wichtig, seinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren zu lassen und bei erhöhten Werten gegenzusteuern.

Welcher Blutdruck ist normal?
Bei einem gesunden Menschen liegt der optimale Wert bei 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule), also 120 zu 80. Ärzte gehen ab einem Wert von 140/90 mmHg von einer leichten Hypertonie aus. Dieser muss aber in mindestens zwei von drei Messungen an unterschiedlichen Tagen vorliegen.

Nun hat nicht jeder ein Blutdruckmessgerät zu Hause. Gibt es Symptome, die einen dazu veranlassen sollten, sich den Blutdruck messen zu lassen?
Warnsignale können Brustschmerzen, Luftnot bei Belastung, Kopfschmerzen, aber auch Schwindel, häufigeres Nasenbluten oder eine leicht gerötete Gesichtsfarbe sein.

Wie kommt es eigentlich zu Bluthochdruck?
Nur bei jedem zehnten Betroffenen ist eine andere Erkrankung an der Hypertonie Schuld. Diese haben meist Nierenerkrankungen, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Stoffwechselerkrankungen oder Gefäßkrankheiten. 90 Prozent hingegen haben eine sogenannte primäre Hypertonie. Sie entsteht durch das Zusammenspiel ganz verschiedener Faktoren. Das können familiäre Veranlagungen sein, das Alter spielt eine Rolle, genauso wie der Lebenswandel. Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkohol und Nikotin, sowie eine schlechte Ernährung – all das begünstigt Bluthochdruck. Auch Stress kann negative Auswirkungen haben.

Und was kann ich gegen Bluthochdruck tun?
Das ist das Gute: Viele Betroffene einer primären Hypertonie können sich quasi auch selbst helfen, um den Blutdruck zu senken. Wer übergewichtig ist, sollte abnehmen. Eine regelmäßige Bewegung ist genauso wichtig, wie eine salzarme Ernährung und wenig Alkohol. Rauchen sollte man ganz sein lassen. Es ist zudem hilfreich, Pausen und Erholung in seinen Tag einzuplanen. Hilft das alles nichts, dann können zusätzlich Medikamente verschrieben werden, die den Blutdruck zuverlässig senken.

Veranstaltungshinweis:
Innerhalb der Veranstaltungsreihe „Herzensangelegenheiten“ findet zum Thema Bluthochdruck am Mittwoch, 28. März, ein Vortrag für medizinisch Interessierte am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik statt. Oberarzt Dr. Robert Höllriegel erklärt unter dem Motto „Arterielle Hypertonie, eine Gefahr für Herz und Hirn“, was es mit der Erkrankung auf sich hat und welche alten und neuen Methoden es gibt, sie in den Griff zu bekommen. Anschließend steht er für Fragen der Besucher zur Verfügung. Los geht es um 16 Uhr im Hörsaal des Herzzentrums, Fetscherstraße 76, 01307 Dresden. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Robert Reuther             

Referent Unternehmenskommunikation

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