Dresden

Die Arbeit im OP des Herzzentrums erfordert vor allem eins: Teamfähigkeit.

Blick hinter die Kulissen: Was macht eine OP-Pflegekraft eigentlich?

Es ist kein gewöhnlicher Dienstbeginn für Schwester Susi im OP des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik. Normalerweise geht sie um 7.15 Uhr zur Frühbesprechung, wo festgelegt wird, welches Pflegeteam in welchen Operationssaal geht. Doch nicht heute. Jetzt muss sie den Bereitschaftsdienst auslösen, der im OP-Saal 1 bereits unter Hochdruck arbeitet. In der Nacht ist ein Patient mit einer Aortendissektion eingeliefert worden. Dabei reißt meist ohne Vorwarnung die innere Wand der Hauptschlagader (Aorta) unmittelbar am Herzen ein – ein absoluter Notfall, der eine sofortige Operation erfordert. „Dauert eine solche Not-OP über den regulären Dienstbeginn hinaus, dann ist es wichtig, dass ich einspringe, sodass unser Bereitschaftsdienst nach Hause gehen kann“, sagt Susi.

Währenddessen beginnt für ihre Kollegen der normale Ablauf. Bei der Frühbesprechung werden noch einmal kurz alle Operationen des Tages durchgegangen. Diese werden von den Oberärzten in der Regel am Vortag bis etwa 15.30 Uhr terminiert. Circa drei bis vier OPs finden am Herzzentrum Dresden jeden Wochentag in jedem der vier OP-Säle und dem Hybrid-OP-Saal statt.

Jeder ist mal Springer

Pro OP-Saal sind zwei OP-Pflegekräfte erforderlich. Deren erste Aufgabe ist es, die sterilen Tische für eine OP vorzubereiten. Für jede OP-Methode wie Klappen- oder Bypass-OP gibt es klare Standards zur Ausstattung und Vorbereitung  der OP- Tische. „Gerade in der Herzchirurgie benötigen wir teilweise sehr viele Materialen, die wir anwenden und vorbereiten. Wir haben dafür Checklisten, die speziell für unsere neuen Kollegen wichtig sind. Das macht es einfacher und sorgt dafür, dass nichts vergessen wird“, erklärt Schwester Susi, die mittlerweile in ihrem eigentlichen OP-Saal angekommen ist.

Sie arbeitet heute mit Pfleger Harald zusammen. Sie kennen sich schon lange und harmonieren gut miteinander. Die Aufgaben bei einer Operation sind klar verteilt. Einer reicht dem Chirurgen die Instrumente, der andere ist sogenannter Springer. Dieser kümmert sich nicht nur darum, dass sterile Materialen, Instrumente, Nahtmaterial oder Implantate an den OP-Tisch gebracht werden, sondern auch um die zeitnahe Dokumentation für das OP-Managementsystem. Bei der nachfolgenden OP des Tages wechselt die Aufgabenverteilung dann.

Teamwork wird groß geschrieben

Für Susi und Harald macht dieser Ablauf auch den Reiz der Arbeit im OP des Herzzentrums Dresden aus. „Es sind in der Pflege zwei Leute die harmonieren. Dazu kommen das Ärzteteam, die Kardio-Anästhesisten, die Anästhesie-Pflege und die Kardiotechniker – fast wie in einer kleinen Familie. Eingespielte Teams können eine zweistündige Herz-OP nahezu wortlos durchführen, weil jeder wirklich jeden Handgriff kennt. Das ist Teamarbeit auf höchstem Niveau und das ist einfach toll“, so Schwester Susi.

Gerade diese Teamarbeit macht für Schwester Susi einen Großteil des Reizes der Arbeit im OP aus. „Mir gefällt das sehr gut. Es wird außerdem nie langweilig. Als Uniklinik sind wir meist mit die ersten, die neue OP-Methoden etablieren. Dadurch bleibt die Arbeit interessant und es wird nie eintönig. Es macht mich richtig stolz, wie es unsere OP-Teams schaffen, schwerstkranken Menschen dank modernster Technik wieder ein gutes Leben zu ermöglichen“, erklärt Schwester Susi. Sie kann sich keinen anderen Beruf vorstellen. Deswegen hat sie nach ihrem Abschluss als Gesundheits- und Krankenpflegerin noch eine zweijährige Fachweiterbildung zur OP-Pflegerin am Herzzentrum Dresden absolviert.

Kurz nach 15.30 Uhr hat Susi Feierabend. Sie fährt nach Hause zu ihrem Mann und ihrem vierjährigen Sohn. Nachtdienste gibt es in der OP-Pflege nicht, deswegen ist die Arbeit in diesem Bereich gerade bei jungen Müttern und Vätern gefragt. „Abgesehen von den gelegentlichen Bereitschaftsdiensten haben wir sehr geregelte Arbeitszeiten ohne Schichtwechsel und Spät- und Nachtdienste. Das ist gerade für Leute, die Familie haben, total super“, erklärt Schwester Susi. Ein Blick auf den morgigen OP-Plan verrät ihr, dass als erstes eine Bypass-Operation ansteht. Sie freut sich schon jetzt darauf.

Robert Reuther
Referent Unternehmenskommunikation
Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik

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