Dresden

Mediziner appelliert an die Bevölkerung: Bleiben Sie bei schweren Symptomen nicht zuhause!

Arztbesuche bei schweren Erkrankung nicht aufschieben

Prof. Dr. Axel Linke rät: Corona hin, Corona her - gehen Sie in Krankenhaus, wenn Sie sich schlecht fühlen. Foto: André Wirsig

Die gegenwärtige Situation um die Corona-Pandemie ist eine Herausforderung für uns alle. Die Krankenhäuser bereiten sich seit Wochen unter Hochdruck vor, haben unter anderem ihre Intensivbetten und Beatmungsplätze erhöht sowie planbare Behandlungen und Operationen aufgeschoben. Diese Vorbereitungen der Kliniken auf eine große Anzahl von intensivmedizinisch zu betreuende Patienten mit schweren Krankheitsverläufen haben zum Ziel, jedem Erkrankten die bestmögliche Versorgung zuteilwerden zu lassen. „Aber trotz der Corona-Pandemie darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es selbstverständlich auch weiterhin die klassischen Notfallpatienten mit ernsten gesundheitlichen Problemen gibt, für die auch weiterhin Kapazitäten bereithalten werden. Schlaganfall und Herzinfarkt treten trotz Pandemie nach wie vor auf und bedürfen einer notfallspezifischen Versorgung“, so der Ärztliche Direktor des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik, Prof. Dr. med. Axel Linke. Er sagt daher: „Bitte nehmen Sie Ihre Krankheitssymptome auch weiterhin ernst und begeben sich in ärztliche Versorgung!“

Angesichts der Corona-Krise scheuen sich viele Menschen den Notarzt zu rufen oder anderweitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Landauf, landab vermelden Krankenhäuser, in denen Patienten mit Infarkt versorgt werden, dass sie seit einigen Wochen einen deutlichen Rückgang dieser Patientengruppe verzeichnen. Es ist davon auszugehen, dass viele Patienten mit Herzinfarkten, aus Angst vor einer Infizierung mit dem Coronavirus lieber bewusst zu Hause bleiben, anstatt sich medizinisch versorgen zu lassen. Das Problem: Vor allem die als COVID-19-Risikogruppe bezeichnete Altersklasse der Über-60-Jährigen trägt auch das Hauptrisiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle“, berichtet Prof. Dr. med. Axel Linke.

Doch auch in Zeiten von Corona ist die unverzügliche Behandlung akuter Erkrankungen, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, unabdingbar, da schwere bleibende Folgen, wie Lähmungen, Schluck- und Sprachstörungen, eine Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen oder gar der Tod drohen. Symptome wie plötzlicher Brustschmerz oder Luftnot müssen immer ärztlich abgeklärt werden – auch während dieser Ausnahmesituation wie wir sie gerade erleben.

„Das Risiko, sich mit dem neuen Virus im Krankenhaus anzustecken, ist, gegenüber den irreparablen Schäden, die eine verzögerte Diagnose und Behandlung von Herz- oder Hirnschlag nach sich ziehen, gering. Zudem wird in medizinischen Einrichtungen alles getan, um eine Isolierung von Covid-19-Erkrankten und anderen Patienten vorzunehmen“, so Prof. Dr. med. Axel Linke.

Sein dringender Appell lautet daher: „Wenn Sie Symptome ernster Erkrankungen aufweisen, bleiben sie bitte nicht zuhause, sondern begeben Sie sich in medizinische Obhut!“

 

Robert Reuther
Referent Unternehmenskommunikation | Pressesprecher
Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik

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