Cottbus

Sana-Herzzentrum Cottbus erweitert sein Behandlungskonzept für Hochrisikopatienten mit Erkrankungen an der Hauptschlagader

Stentimplantation in der Aorta des Brustkorbes – eine weitere schonende Therapiealternative

Die Multifunktionseinheit für Hybridverfahren, ein vollwertiges kardiologisches Herzkatheterlabor verzahnt mit einem komplett ausgestattetem herzchirurgischen Operationssaal, bietet dem Ärzteteam des Sana-Herzzentrums Cottbus seit Anfang 2010 nicht nur eine interdisziplinäre Handlungsplattform sondern eröffnet auch die Möglichkeit, weitere schonende Behandlungsoptionen einzuführen und den Hochrisikopatienten wohnortnah anzubieten.

Mit der so genannten endovaskulären (über die Gefäßbahn) Aortenstentimplantation steht in der modernen Herzchirurgie eine solche Therapiealternative auch für die Aorta des Brustkorbes zur Verfügung, die bei Hochrisikopatienten mit einer Erkrankung an der Hauptschlagader angewendet wird und seit Juli nun auch am Cottbuser Herzzentrum als Behandlungsoption zur Verfügung steht.

Ein Team aus Herzchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten um den leitenden Oberarzt der Herzchirurgie, Dr. Sören Just, hat bei einem 79-jährigen Patienten, dem bereits 2004 eine neue Mitralklappe eingesetzt und ein Bypass gelegt werden musste, eine Gefäßstütze (Stent) über die Leiste mittels Kathetertechnologie in die Aorta eingebracht, um in dem schwer verkalkten Gefäß ein Aneurysma (Ruptur) abzudichten und die ausgedünnte Gefäßwand zu festigen.

Herzchirurg Dr Sören Just, der sich im Vorfeld intensiv mit diesem Behandlungsverfahren an anderen Kliniken beschäftigt hat, sieht darin eine weitere Möglichkeit Hochrisikopatienten mit Erkrankungen an der Hauptschlagader oberhalb des Zwerchfelles auch in Cottbus optimal zu versorgen. „Da bei der Aortenstentimplantation keine große Herzoperation mit der Herz-Lungen-Maschine erforderlich wird, ist gerade dieser Eingriff wesentlich weniger belastend für ältere Patienten mit oftmals weiteren Begleiterkrankungen“, so Dr. Just nach dem Eingriff. Und was für viele Patienten sehr wichtig ist, sie müssen jetzt nicht mehr in andere Kliniken weit weg von ihrem Wohnort überwiesen werden und können so täglich Besuch empfangen.

Das eingespielte interdisziplinäre Team hat im Hybrid-OP auch bei diesem Eingriff sein Können unter Beweis gestellt. Edmund Gugat aus Beelitz, der wegen seiner herzbedingten Begleiterkrankungen ebenfalls als Hochrisikopatient eingestuft wurde, zeigte sich schon auf der Intensivstation im Gespräch mit dem leitenden Oberarzt hocherfreut über den gelungen Eingriff.

Einen Tag nach dem gut einstündigen Eingriff konnte er von der Intensivstation auf die Normalstation zurück verlegt und heute zu einem dreiwöchigen Kuraufenthalt in eine Reha-Klinik entlassen werden.

Die herzchirurgische Alternative bestand für den Patienten in einer über fünf Stunden dauernden Operation zur Aufweitung der aufsteigenden Aorta mit der Eröffnung des Brustkorbes, was immer mit dem Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine und dem Risiko einer sehr hohen Letalität (Sterbewahrscheinlichkeit) verbunden ist.

Hintergrund:
Die Aorta oder auch Hauptschlagader ist die größte Arterie des Körpers und das Stammgefäß des großen Körperkreislaufes. Sie nimmt ihren Ursprung direkt oberhalb der Herzklappe der linken Hauptkammer und führt das Blut vom Herzen und verteilt es über weitere Aufteilungen zum Gehirn und den einzelnen Körperorganen. Durch Bluthochdruck oder Veränderungen – meist Verkalkungen der Gefäßwand - können Aussackungen (Aneurysma) oder auch Einrisse der Gefäßinnenhaut entstehen. Schädigungen der Innenhaut der Aorta sind sehr gefährlich, da das Gefäß an diesen Stellen durchbrechen (rupturieren) kann, was zu einer schweren inneren Blutung führt.



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