Cottbus

200. biologische Aortenklappe per innovativer Kathetertechnologie am Sana-Herzzentrum Cottbus eingesetzt

Schonende Eingriffe für Herzkranke etabliert

Mit der Inbetriebnahme der Multifunktionseinheit für Hybridverfahren, ein vollwertiges kardiologisches Herzkatheterlabor verzahnt mit einem komplett ausgestattetem herzchirurgischen Operationssaal, eröffnete sich am Sana-Herzzentrum die Möglichkeit, biologische Aortenklappen mit Hilfe neuartiger Kathetertechnik minimal-invasiv unter Verzicht auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine entweder über die Beinarterie (transfemoral) in der Leiste oder über die Herzspitze (transapikal) zu ersetzen.

Diese neue Behandlungsoption wurde im Februar 2010 am Sana-Herzzentrum Cottbus durch ein fachübergreifendes Spezialistenteam, bestehend aus Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten und Kardiotechnikern, eingeführt und gewährleistet seit dem, dass Patienten mit einer hochgradigen Aortenstenose (Verkalkung und Verengung der Aortenklappen) eine umfassende und für sie jeweils bestmögliche Behandlung auf höchstem Niveau erhalten.

Mitte Oktober führte das interdisziplinäre Spezialistenteam den 200. kathetergestützten Aortenklappenersatz am schlagenden Herzen seit Einführung dieser neuartigen Behandlungsform in Cottbus durch. Bei einer 81-jährigen Patientin, die erheblich unter quälender Atemnot litt und als Hochrisikopatientin eingestuft war, wurde unter Lokalanästhesie mit der innovativen Kathetertechnologie eine neue biologische Aortenklappe eingesetzt. Bereits sieben Tage nach dem einstündigen Eingriff konnte Gisela Kiesel aus Heideblick bei Luckau zu einem dreiwöchigen Kuraufenthalt in eine Reha-Klinik entlassen werden.

Die kathetergestützte Implantation von Aortenkappenprothesen steht beispielhaft für den enormen Fortschritt, den die Medizin in den letzten Jahren bei der Behandlung von Herzerkrankungen erreicht hat. „Nach nur wenigen Jahren stellt dieses Verfahren gerade für ältere Hochrisikopatienten mit verengter Aortenklappe, für die ein konventioneller Herzklappenersatz, also eine Operation am offenen Herzen mit Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, als zu riskant eingeschätzt wird, eine geeignete Therapieoption dar“, erläutert Dr. Axel Harnath, Leitender Oberarzt Kardiologie.

Gemeinsam mit Dr. Kristin Rochor, Oberärztin Kardiologie, und Dr. Volker, Oberarzt Herzchirurgie, konnte Dr. Axel Harnath im Oktober auf der diesjährigen Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Düsseldorf, an der über 2.300 Mediziner aus ganz Deutschland teilnahmen, die bisher erreichten Behandlungsergebnisse am Sana-Herzzentrum Cottbus auf dem Gebiet des interventionellen Aortenklappenersatzes (kathetergestützter Klappenersatz am schlagenden Herzen) eindrucksvoll mit vier Postervorträgen präsentieren und hierdurch eine deutschlandweite hohe Beachtung und Anerkennung erreichen.


Hintergrund:
Pionier dieses innovativen Verfahrens ist der französische Kardiologe Prof. Dr. Alain Cribier, der im Jahr 2002 die erste erfolgreiche Implantation einer kathetergestützten Aortenklappenprothese an einem Patienten durchführte. Seit dem wurden weltweit über 20.000 Patienten mit diesem kathetergestützten Verfahren behandelt, wobei Deutschland im Ländervergleich führend ist.



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Irene Göbel
Sana-Herzzentrum Cottbus
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