Cottbus

Herzchirurgen implantieren High-Tech-Medizin aus Kalifornien in das Herz einer Brandenburgerin

Erstmals wurde ein neuartiger Klappenring zur Rekonstruktion einer Mitralklappe bei einer 63jährigen Patientin aus Ziesar angewendet und ein optimales operatives Ergebnis erreicht. Die neue medizinische Option zur Behandlung von Mitralklappeninsuffizienz ist Bestandteil einer klinischen Ersteinführung des neuen Mitralklappenringes, an der nun auch das Sana-Herzzentrum Cottbus beteiligt ist. Bisher wurden weltweit erst 42 Patienten unter Verwendung dieses Mitralklappenringes minimalinvasiv operiert.

Die Besonderheit besteht laut Prof. Dr. Dirk Fritzsche, dem operierenden Chefarzt der Herzchirurgie, darin, dass der Mitralklappenring nach der Operation am schlagenden Herzen unter Ultraschallkontrolle nachjustiert werden kann. Dabei wird dem implantierten Mitralklappenring über zwei Elektroden von außen Energie in Form von Radiofrequenz zugeführt. Durch diese Energieapplikation verändert der präformierte Ring, dessen Grundgerüst aus Nitinol besteht, seine Form. „Diese Möglichkeit nutzt der Herzchirurg, um eine eventuell bestehende restliche Undichtigkeit des Klappenapparates nach Abschluss der Operation zu korrigieren und somit das Operationsergebnis noch weiter zu perfektionieren“, so Prof. Dr. Fritzsche.

Die Implantation der neuesten Technik auf diesem Gebiet bietet den Herzchirurgen faszinierende Möglichkeiten, um das beste Behandlungsergebnis für den Patienten zu erreichen. So kann das Operationsergebnis im Sinne einer Feinjustierung unmittelbar nach dem operativen Eingriff aber auch ambulant in regelmäßigen Abständen bei Nachuntersuchungen optimiert werden.

Laut Prof. Dr. Fritzsche werden am Sana-Herzzentrum bei 85 Prozent der Patienten mit einer Erkrankung der Mitral- oder Trikuspidalklappe diese minimalinvasiv rekonstruiert.

Für die erste Anwendung des neuartigen Mitralklappenringes haben sich die Herzchirurgen am Sana Herzzentrum Cottbus die Erfahrungen des Stuttgarter Herzzentrums zu Nutzen gemacht und den dortigen Oberarzt Dr. Markus Czesla zur Überwachung der Operation nach Cottbus verpflichtet.

Zum Thema:
Eine undichte Mitralklappe, Auslöser einer Mitralklappeninsuffienz, kann heutzutage unter Einbeziehung verschiedenster Techniken und in Abhängigkeit des Klappenschadens sowie der Gewebequalität in einem hohen Prozentsatz rekonstruiert werden. Für die Rekonstruktion der Mitralklappe gibt es je nach Defekt verschiedene erprobte Operationsmethoden. In jedem Fall wird ein ummantelter Metallring um die Klappe gelegt und dort eingenäht. Der Ring sorgt dafür, dass die Klappensegel in der richtigen Position gehalten werden, gut schließen und so den Rückfluss des Blutes verhindern.

Ihr Pressekontakt

Irene Göbel
Sana-Herzzentrum Cottbus
Leipziger Straße 50 - 03048 Cottbus
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