Cottbus

Am Sana-Herzzentrum Cottbus hat ein Kardiologen-Team zum ersten Mal bei einem 75-jährigen Patienten aus Forst erfolgreich einen interventionellen Vorhofohrverschluss durchgeführt

Gegen das Schlaganfallrisiko: Kathetergeführter Verschluss des Vorhofohrs bei Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen und seine Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter zu. Betroffen sind bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschland. Neben Herzrasen, Brustschmerzen oder Atemnot hat Vorhofflimmern oftmals schwerwiegende Folgen, denn unbehandelt führt Vorhofflimmern in einer Vielzahl der Fälle zum Schlaganfall durch Embolien.

„Quelle der Embolien, die das Gehirn schädigen, ist das Vorhofohr, quasi ein Anhängsel des linken Herzvorhofs“, so Dr. Jürgen Krülls-Münch, Chefarzt der Kardiologie. Deshalb ist die Verordnung von Blutverdünnungsmedikamenten, in der Regel Falithrom oder Marcumar, die Therapie der Wahl. Bei einigen Patienten kommt es aber dann als Nebenwirkung zu schwersten Blutungen, in der Regel im Kopf oder im Darm, so dass eine weitere Therapie mit dem Blutverdünnungsmedikament ausgeschlossen ist.

Neben dem videoassistierten thorakoskopischen Eingriff der Herzchirurgen, der sogenannten Flimmerchirurgie, bei dem der Brustkorb nicht eröffnet werden muss, kann den betroffenen Patienten mit dem interventionellen Vorhofohrverschluss - eine Methode zur Behandlung des Vorhofflimmerns bei Unverträglichkeit von Blutverdünnungsmedikamenten – eine weitere Behandlungsoption angeboten werden.

Auch der 75-jährige Konrad Peter aus Forst hatte ein erhöhtes Schlaganfallrisiko in Verbindung mit Komplikationen bei der Einnahme von Blutverdünnungsmedikamenten, dass nun von den Kardiologen mit dem Verschluss des Vorhofohrs erfolgreich behandelt wurde. „Hierbei wurde über ein Katheter durch die rechte Leistenvene der Verschluss des Vorhofohrs mit einem so genannten ´Stöpsel´ vorgenommen und damit die Quelle der Embolien ausgeschaltet“, so Chefarzt Dr. Jürgen Krülls-Münch nach dem Eingriff.

Im Team haben Chefarzt Dr. Jürgen Krülls-Münch, Oberarzt Dr. Axel Harnath und Oberärztin Dr. Kristin Rochor in Anwesenheit eines der weltweit führenden Spezialisten auf diesem Gebiet, Prof. Dr. Jai-Wun Park aus Hamburg, bei Konrad Peter und einem weiteren Patienten diesen Eingriff erfolgreich durchgeführt. Beide Patienten sind wohlauf und konnten bereits nach zwei Tagen Klinikaufenthalt nach Hause entlassen werden.

Mit dem hochmodernen videoassistierten thorakoskopischen Verfahren und der Möglichkeit des interventionellen Verschlusses des Vorhofohrs hat sich das medizinische Spektrum der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern am Sana-Herzzentrum Cottbus deutlich erweitert.



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Irene Göbel
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