Cottbus

Sana-Herzzentrum Cottbus behandelte bereits 50 Patienten mit Kathetertechnologie

Aortenklappenimplantation am schlagenden Herzen

Ein fachübergreifendes Spezialistenteam aus Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten und Kardiotechnikern hat beim 50. Eingriff in der Multifunktionseinheit für Hybridverfahren bei einem 79jährigen Patienten aus Königs Wusterhausen ein biologisches Aortenklappenimplantat mittels Kathetertechnologie über die Leistenarterie eingesetzt. Das Sana-Herzzentrum Cottbus gehört mit seinen nunmehr 50 durchgeführten Eingriffen innerhalb von elf Monaten zu den etablierten Herzzentren, die dieses Verfahren anbieten.

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme der Multifunktionseinheit für Hybridverfahren, eine 1,6 Millionen Euro teure Investition in modernste Medizintechnik, erweiterte das Sana-Herzzentrum Cottbus nicht nur das medizinische Leistungsspektrum bei der Patientenversorgung, es eröffnen sich für die Hochrisikopatienten neue Möglichkeiten bei der Diagnostik und Therapie ihrer Herzerkrankungen.

„Diese neue minimal-invasive Methode zur Operation von defekten Herzklappen verbindet das beste Fachwissen aus den Bereichen Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesiologie und bietet vor allem Patienten eine neue Möglichkeit, die bislang aufgrund ihres hohen Alters oder schwerer Begleiterkrankungen nicht operiert werden konnten“, sagte Dr. Axel Harnath, Leitender Oberarzt Kardiologie im Sana-Herzzentrum Cottbus.

Normalerweise erfolgt der chirurgische Einsatz einer Ersatzklappe am offenen Herzen. Etwa ein Drittel der älteren Patienten mit schweren Begleiterkrankungen blieben früher unbehandelt, weil das Operationsrisiko als zu hoch eingestuft wurde. Erst im Februar dieses Jahres bestand die Multifunktionseinheit für Hybridverfahren mit den ersten Aortenklappenimplantationen am schlagenden Herzen bei Hochrisikopatienten ihre Bewährungsprobe. Bei diesem medizinischen Eingriff werden die biologischen Aortenklappen mittels Kathetertechnologie entweder über die Leistenarterie oder direkt über die Herzspitze implantiert.

„Ein großer Fortschritt ist diese innovative Kathetertechnik für Patienten, für die eine konventionelle Operation mit Öffnung des Brustbeines und der Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine ein sehr hohes Risiko bedeuten würden“, so Dr. Volker Herwig, Leitender Oberarzt Herzchirurgie im Sana-Herzzentrum Cottbus.

Der 50. Eingriff bei einem Patienten aus Königs Wusterhausen, der wegen nicht herzbedingter Begleiterkrankungen ebenfalls als Hochrisikopatient eingestuft wurde, verlief ohne Komplikationen. Die Patient war im Gespräch nach dem erfolgreichen Eingriff bewusstseinsklar und zeigte sich hocherfreut, dass der Eingriff gelungen war. Bereits einen Tag nach dem Eingriff konnte der Patient von der Intensivstation auf die Normalstation zurück verlegt werden.

Hintergrund:
Als eine von vier Herzklappen, die die Flussrichtung des Blutes regulieren, sitzt die Aortenklappe zwischen der linken Herzkammer und der Körperschlagader (Aorta). Meist macht eine Verengung an der Aortenklappe eine Behandlung erforderlich, die beispielsweise durch Verkalkungen entsteht. Die Folge: Das Herz muss stärker pumpen, um einen ausreichenden Blutdurchfluss an der Klappe zu gewährleisten. Die höhere Belastung macht sich bei den Patienten oftmals durch Atemnot oder ein Engegefühl in der Brust bemerkbar. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, ist häufig eine akute Herzschwäche die Folge.

Im Jahr 2002 hat der französische Professor Alain Cribier die erste erfolgreiche Implantation einer kathetergestützten Aortenklappenprothese an einem Patienten durchgeführt. Seit dem wurden weltweit zirka 20000 Patienten mit diesem kathetergestützten Verfahren behandelt, wobei Deutschland im Ländervergleich führend ist.

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Irene Göbel
Sana-Herzzentrum Cottbus
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