Im September 2013 wurde die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Sana Klinikum Hameln-Pyrmont zum EndoProthetikZentrum ernannt. Die Bildung von EndoProthetikZentren ist eine freiwillige Initiative der beiden Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Orthopädie (DGO) und Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) und wird von unabhängiger Stelle (Clarcert) vorgenommen. Zertifiziert werden Kliniken, bei denen u.a. eine nachweislich hohe Behandlungsqualität bei niedriger Komplikationsrate vorliegt, deren Operateure eine besondere Expertise aufweisen und deren Klinik besondere Strukturvoraussetzungen erfüllen.
Unsere Patienten werden durch erfahrene und speziell ausgebildete Ärzte zur Frage der konservativen und operativen Arthrosetherapie beraten und behandelt. Oberstes Ziel ist die Bewahrung des natürlichen Gelenkes, wozu an unserer Klinik auch Gelenk-erhaltende Eingriffe, wie Umstellungsoperationen und verschiedene Operationstechniken am Gelenkknorpel vorgenommen werden.
Wenn aufgrund des Fortschreitens der Arthrose eine konservative Therapie nicht sinnvoll bzw. erfolgversprechend ist, besteht die Möglichkeit des Gelenkersatzes. Hierzu erfolgen vor einem operativen Eingriff die genaue körperliche Untersuchung, das gemeinsame Gespräch bezüglich der operativen Möglichkeiten, die Wahl des Prothesentyps sowie die digitale, präoperative Planung der Prothesenimplantation. Neben der mündlichen Aufklärung und Beratung erhalten unsere Patienten einen Informationsordner.
Am Hüftgelenk kommen zementfreie, teilzementierte und vollzementierte Prothesentypen zum Einsatz. Auch knochensparende Prothesentypen wie Kurzschaftprothesen werden verwendet. Zentrales Anliegen ist eine besonders weichteilschonende Operationstechnik. Bei der Arthrose des Kniegelenkes wird genauestens untersucht und besprochen, ob ein Teilgelenkersatz möglich ist (Schlittenprothese oder Patellofemoralersatz), oder ein bikondylärer Oberflächenersatz sinnvoll ist. Die Knieendoprothetik erfolgt in unserer Klinik regelmäßig durch Unterstützung einer Computernavigation, um die Knieimplantate möglichst exakt zu platzieren und das Risiko einer Fehlstellung der mechanischen Beinachse zu minimieren. Neben dem Gelenkersatz am Hüft- und Kniegelenk werden in unserer Klinik auch Prothesen im Bereich des Schulter- und Ellenbogengelenkes eingesetzt. Vor der Implantation eines Kunstgelenkes erfolgt eine digitale Planung mit einer speziellen Software, um den Prothesentyp sowie die exakte Prothesenposition zur Wiederherstellung der Beingeometrie zu analysieren.
Wechseloperationen am Hüft- und Kniegelenk werden in unserer Klinik ebenfalls häufig vorgenommen. Je nach Situation werden konventionelle oder Spezialimplantate (Revisions- und Sonderprothesen) verwendet.
Enge Kooperationen bestehen im Rahmen des EndoProthetikZentrums zwischen der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und der Abteilung für Physiotherapie, dem Institut für Pathologie (Herr Dr. Richter, Hameln), der Nuklearmedizin (Herr Dr. Kühl, Hameln), der Abteilung für Orthopädie des Annastifts Hannover (Direktor Herr Prof. Dr. H. Windhagen), dem Sanitätshaus Weigel, dem Labor Hameln, sowie mit der Abteilung für Anästhesie (Herr Dr. H. Ruschulte), der Inneren Medizin (Herr Prof. Dr. D. Griese), der Gefäßchirurgie, sowie dem Entlassmanagement des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont.
Ein wichtiger Faktor nach Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes ist die postoperative Rehabilitation. Diese beginnt frühzeitig während des Krankenhausaufenthaltes durch ausgebildete Physiotherapeuten unserer physikalischen Abteilung anhand von standardisierten Behandlungs- und Übungsprogrammen. Vor oder zu Beginn des stationären Aufenthaltes nimmt unser Sozialdienst Kontakt mit Ihnen auf, um eine Anschlussheilbehandlung (ambulant oder stationär) mit Ihnen zu planen.
Alle Operateure verfügen über exzellente Erfahrungen im Bereich der Endoprothetik, so dass sie bei uns stets in guten Händen sind. Wir verwenden ausschließlich Implantate, bei denen gesicherte, sehr gute Langzeitergebnisse wissenschaftlich nachweisbar sind. Bei Metallallergien werden in unserer Klinik spezielle titanbeschichtete Prothesen eingesetzt.
Es ist uns ein zentrales Anliegen, unsere Patienten individuell nach ihren Bedürfnissen sowie Art der Erkrankung bestmöglich zu behandeln, und hierzu die gesamte Palette konservativer, operativ Gelenk-erhaltender und Gelenk-ersetzender Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen. Unser Ziel ist eine Reduktion der Schmerzen, Verbesserung der Funktion und Erhöhung der Lebensqualität unserer Patienten.
Ihr Prof. Dr. med. Stefan Hankemeier und Team