Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Endokrine Chirurgie (Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren)

Seit Jahren ist die operative Therapie von Schilddrüsenerkrankungen und Erkrankungen der Nebennieren ein Schwerpunkt in unserer Klinik. In enger Kooperation mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen der Endokrinologie sowie der Nuklearmedizin, bieten wir Ihnen das komplette Spektrum der operativen Therapie im abgestimmten Vorgehen.

Unser Leistungsspektrum

Schilddrüsenchirurgie

  • Diagnostik und Therapie entsprechend den Leitlinien der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie
  • Spezialisierte, fachärztliche Sprechstunde
  • Strukturierte Behandlungsabläufe
  • Schonende Operationsverfahren unter regelmäßiger Anwendung des intraoperativen Neuromonitorings (intermittierend oder kontinuierlich), der Lupenbrille und einer Gefäßversiegelungsklemme bei allen Neben-/Schilddrüsenoperationen

Operationsindikationen

Gutartige Schilddrüsenerkrankungen:
Indikationen: Lokale Beschwerdesymptomatik bei benigner Knotenstruma, konservativ nicht beherrschbare Schilddrüsenüberfunktion, Autoimmunthyreoiditis vom Typ Basedow oder auch Hashimoto-Thyreoiditis, Ausschluss einer bösartigen Entartung

  • Morphologiegerechte und funktionskritische Resektionen von der Knotenenukleation bis zur kompletten Schilddrüsenentfernung (Thyreoidektomie)

bösartige Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenkrebs):
Indikationen: vor allem papilläres (PTC), follikuläres (FTC), medulläres Schilddrüsencarcinom (MTC), seltener gering differenzierte Schilddrüsencarcinome

  • Resektionsausmaß (je nach Befund und Indikation): Thyreoidektomie mit ggf. Lymphadenektomie je nach vorliegendem Befund zentral oder erweitert (Kompartiment I-IV)

Grundsätzlich humangenetische Abklärung eines MEN-II-Syndromes bei Vorliegen eines medullären Schilddrüsencarcinomes

Nebenschilddrüsenerkrankungen:
Grundsätzlich intraoperative Parathormonbestimmung und Schnellschnittuntersuchung

Nebenschilddrüsenüberfunktion (Primärer Hyperparathyreoidismus):

  • Nebenschilddrüsenexstirpation einer Nebenschilddrüse meist über Minizervikotomie mit Schnittgröße unter 3 cm (OMIP = offene, minimalinvasive Parathyreoidektomie) bei eindeutiger Lokalisationsdiagnostik.
  • Bei Verdacht auf Mehrdrüsenerkrankungen ggf. Exploration aller Nebenschilddrüsen 

Sekundärer Hyperparathyreoidismus:

  • Bei sekundärem Hyperparathyreoidismus Exploration aller Nebenschilddrüsen und  meist subtotale Parathyreoidektomie

Ggf. humangenetische Abklärung eines MEN-I bzw. IIa-Syndromes bei Vorliegen eines primären Hyperparathyreoidismus und entsprechendem Verdacht

Operative Therapie von Nebennierentumore
Grundsätzlich vor jedem Eingriff an der Nebenniere präoperativ endokrinologische Abklärung auf eine Hormonaktivität des Tumors erforderlich. Im Falle eines Phäochromozytoms ist eine präoperativ ausreichende Alpha-Blockade, bei Bedarf auch in einem prästationären Setting unabdingbar (vgl. Leitlinien)

Indikationen: hormonaktive Nebennierentumore, hormoninaktive Tumore >3cm Größe, Metastasen

  • Meist minimalinvasive Resektionsverfahren laparoskopisch oder retroperitoneoskopisch
  • bei Größe über 6-7 cm und/oder V. a. malignes Phäochromozytom konventionelle Resektionsverfahren