Zystenleber
Wenn die gesamte Leber mit Zysten durchsetzt ist, spricht man von einer Zystenleber, die häufig mit einer Zystenniere vergesellschaftet ist. Im Gegensatz zur Niere verliert die Leber nicht ihre Funktion, durch die Größe einer solchen Leber (teilweise deutlich über 10 kg, statt 1,5 kg) können aber schwerwiegende Platzprobleme entstehen. In diesen Fällen hilft dann nur eine Transplantation, ggf. zusammen mit einer Nierentransplantation.
Bösartige Tumore
Bei bösartigen Tumoren, die von der Leber ausgehen und Lebermetastasen fehlen wirksame konservative oder onkologische Alternativen zur chirurgischen Entfernung, so dass die operative Entfernung die einzige kurative Therapieoption darstellt. Chemotherapien können den Erfolg einer Operation unterstützen, diese aber nicht ersetzten. Die technische und onkologische Resektabilität eines Tumors kann nach Sonographie, Kernspintomographie und Computertomographie durch den erfahrenen Leberchirurgen festgestellt werden. Diese Erfahrung können wir Ihnen in Hameln anbieten.
Leberzell Karzinom (HCC)
Beim Leberzell Karzinom liegt meistens eine chronische Erkrankung der Leber wie eine Leberzirrhose oder -fibrose vor. Diese chronische Erkrankung muss letztlich primär behandelt werden, da sie die Ursache des Karzinoms ist. Das Karzinom sollte wenn immer möglich chirurgisch sicher reseziert werden. Bei jüngeren Patienten muss deshalb u.a. auch eine Lebertransplantation als radikalste Therapiemöglichkeit überprüft werden. Immer wenn dies nicht möglich oder sinnvoll ist, sollte eine konventionelle chirurgische Entfernung des Tumors angestrebt werden, die zugrunde liegende Lebererkrankung kann dies allerdings unmöglich machen. Wenn ein erfahrener Leberchirurg festgestellt hat, dass eine chirurgische Entfernung nicht möglich ist, können Verödungen oder Verkochungen des HCC vorgenommen werden.
Gallengangs Karzinom in der Leber (CCC)
Bei einem intrahepatischen Cholangiozellulärem Karzinom (CCC) stellt die chirurgische Entfernung die einzige kurative Therapieoption dar. Deshalb ist bei einer meist gesunden Leber auch eine ausgedehnte Entfernung des Tumors angezeigt.
Lebermetastasen
Patienten mit Metastasen eines kolorektalen Karzinoms stellen die Hauptgruppe der Leberresektionen dar. Die Leberresektion ist die erfolgsversprechenste Behandlung dieser Metastasen. Alle anatomischen und nicht anatomischen Resektionsverfahren kommen dabei auch in Kombination zur Anwendung. Die modernen medikamentösen Behandlungen können in vielen Fällen Lebermetastasen so beeinflussen, das Metastasen, die zunächst als nicht resektabel eingestuft wurden, nach einer Therapie chirurgisch entfernt werden können. Diese Möglichkeiten münden aktuell in einem sogenannten Liver-first (Leber-zuerst) Konzept, bei dem bei ausgedehnten Lebermetastasen vor der Operation des Primärtumors zunächst medikamentös und dann chirurgisch behandelt werden. So kann heute Patienten geholfen werden, denen noch vor wenigen Jahren keine Hilfe anboten werden konnte. Die Voraussetzung hierfür ist neben der Expertise u.a. für die Leberchirurgie eine enge Zusammenarbeit zwischen Onkologen, Gastroenterologen und Chirurgen. Diese wird in Hameln durch wöchentliche Sitzungen einer interdizipliären Tumorkonferenz gewährleistet, so dass für jeden Patienten von Beginn der Krankheit an ein schlüssiges therapeutisches Gesamtkonzept erstellt wird.
Die Resektion von nicht-kolorektalen Lebermetastasen ist in Einzelfällen auch möglich, muss aber viel individueller geplant werden.