Hameln, 14.04.2015 Das Thema Schmerzmanagement ist im Umbruch. Wenn auch das „schmerzfreie Krankenhaus“ leider vorerst eine Illusion bleiben wird, so ist die Vision eines schmerzarmen Klinikaufenthaltes längst Programm im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont. Mit Einführung des Akutschmerzdienstes (ASD) begegnet das Sana Klinikum mit einem speziell ausgebildeten Team wirksam dem Auftreten von postoperativen Schmerzen. Nur zirka zwölf Prozent aller deutschen Kliniken verfügen über einen zertifizierten Akutschmerzdienst. Damit gehört das Sana Klinikum zu den wenigen deutschen Kliniken, die einen Akutschmerzdienst eingerichtet haben und auf dem Weg zur Zertifizierung sind. Die Behandlung durch den Akutschmerzdienst geht dabei weit über das in Kliniken gewöhnlich vorhandene Schmerzmanagement hinaus.
„Der Aufbau eines Schmerzdienstes in unserem Klinikum ist uns ein wichtiges Anliegen, das wir mit allen dafür erforderlichen Mitteln unterstützen. Ich freue mich, dass wir dafür ein so engagiertes Team gewinnen konnten, das in dieser kurzen Zeit das Projekt so erfolgreich gemeistert hat“, so Marco Kempka, Geschäftsführer des Klinikums. „Zu viele Patienten geben während ihres stationären Aufenthaltes an, Schmerzen gehabt zu haben. Ein Drittel aller in Krankenhäusern behandelten Patienten hatte sogar starke Schmerzen. Gerade dem Auftreten von postoperativen Schmerzen kann durch die Einführung eines Akutschmerzdienstes wirksam begegnet werden“, so Dr. Ben Schwerdtfeger, Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Der Akutschmerzdienst versorgt Patienten mit speziellen schmerztherapeutischen Verfahren und stellt häufig bereits vor der Operation die Weichen für ein aktives und patientenorientiertes Schmerzmanagement. Ziel ist es den Patienten so einen möglichst schmerzarmen Aufenthalt zu ermöglichen, damit sie nach ihrer Operation schnell wieder aktiv werden können. „Schmerzen verlangsamen oft den Heilungsprozess und stören in der Regel das Allgemeinbefinden. Aus diesem Grunde möchten wir mit modernen schmerztherapeutischen Maßnahmen helfen den Schmerz auf ein Minimum zu reduzieren, denn Schmerzen müssen nicht sein“, ist Dr. Schwerdtfeger überzeugt.
Erfahrungen zeigen, dass eine frühzeitig und gezielt eingeleitete postoperative Schmerztherapie zu einer früheren Mobilisation, zeitigen festen Nahrungsaufnahme und zur Verringerung von Komplikationen, wie das Entstehen von Thrombosen oder Schmerzchronifizierungen, führen. Hier spielen insbesondere verschiedene Regionalanästhesieverfahren eine Rolle. Zudem würden Patienten von der engmaschigen und intensiven schmerztherapeutischen Betreuung profitieren und seinen insgesamt deutlich zufriedener. Dr. Ben Schwerdtfeger kennt die gelingenden Faktoren eines Akutschmerzdienstes und leitet das ASD-Team mit einem interdisziplinären Konzept. Dabei wird er von examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern/-innen, so genannten Pain Nurses, unterstützt, die speziell auf schmerztherapeutische Behandlungspfade geschult und fortgebildet sind.
Mehrmals täglich werden die Patienten während der Behandlung bezüglich ihres Schmerzempfindens befragt. „Dabei wird berücksichtigt, dass jeder Mensch Schmerzen anders wahrnimmt“, erklärt Dr. Schwerdtfeger und ergänzt „Schmerzen haben nicht nur körperlichen, sondern auch zu weiten Teilen seelische und geistige Ursachen. Bei jedem Menschen sind die Anteile unterschiedlich stark gewichtet. Zur besseren Einschätzung der Schmerzsymptomatik wird der Schmerz mittels einer international einheitlichen Schmerzskala (NRS) ermittelt, die ihre derzeitigen Schmerzen von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (unerträgliche Schmerzen) erfasst und widerspiegelt. So können wir eine auf die Patienten zugeschnittene, individuelle Schmerztherapie einleiten und planen.“
In besonderen Fällen oder bei der Anwendung einer kathetergestützten Schmerztherapie erfolge dann eine zusätzliche Versorgung durch den Akutschmerzdienst des Klinikums. Insbesondere bei Operationen an Schulter und Knie kann durch einen kleinen, mittels Ultraschall an die Nerven platzierten, Schmerzkatheter gezielt die operierte Region betäubt und somit schmerzarm gemacht werden. Auch im Bereich der Allgemeinchirurgie, Urologie und Gynäkologie kann bei größeren Baucheingriffen ein Schmerzkatheter zur postoperativen Schmerztherapie angelegt werden. Durch Anwendung von Schmerzkathetern entfallen Wartezeiten auf Medikamente und der Patient kann seine Schmerztherapie selber, aktiv mit gestalten. Ziel dabei ist, dass die Patienten durch das effektive Schmerzmanagement keine oder lediglich mäßige Schmerzen haben.
Informationen zum Krankenhaus
Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont bietet als zweitgrößter Arbeitgeber der Region mit rund 1.100 gut qualifizierten Mitarbeitern eine kompetente medizinische Versorgung für rund 65.000 stationäre und ambulante Patienten jährlich. Mit 428 Planbetten, 14 bettenführenden Fachbereichen und über 100 Ausbildungsplätzen in der Patientenversorgung und Verwaltung sind wir einer der großen Gesundheitsdienstleister in Niedersachsen. Als Teil der Sana Kliniken AG gehört das Klinikum zu einem leistungsstarken Verbund.
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Sana Klinikum Hameln PyrmontGmbH
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