Schluss mit Shaming, Frust und Stigmatisierung: Adipositas ‒ oder Fettleibigkeit ‒ ist eine behandelbare Erkrankung. Vor der Adipositaschirurgie sollen konservative Therapien ausgeschöpft sein. Wie man dem Ziel einer dauerhaften Gewichtsreduktion näher kommt, erklären unterschiedliche Fachexperten des Adipositaszentrums Hameln-Pyrmont auf dem 12. Arzt-Patientenseminar „Nie wieder XXL“ am Samstag den 3. Juni von 10.30 Uhr bis 14.00 Uhr im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont.
Entgegen den sonst üblichen Vorträge werden die Fachexperten den Tag über sehr individuell auf die Besucher in kleinen Gesprächsrunden eingehen. Referenten aus unterschiedlichen Fachrichtungen werden zu Themen, wie Bewegungstherapie, Ernährungsumstellung, Adipositasoperationen, plastisch-chirurgische Operationen und vielem mehr, referieren. Ebenso werden vier Selbsthilfegruppen aus Hameln, Bad Münder und Bad Pyrmont vor Ort sein.
Die Adipositas ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Zu wenig Bewegung und ungesunde Essgewohnheiten sind die häufigsten Ursachen, die zu dieser Erkrankung führen, aber auch die genetische Veranlagung spielt hierbei eine wesentliche Rolle. In der Folge ist zumeist die Lebensqualität stark eingeschränkt. „In Deutschland schaffen es die meisten Erwachsenen nicht, das Körpergewicht bis ins höhere Alter im Normalbereich zu halten: Rund 60% der Männer und 43% der Frauen haben Übergewicht, hierbei sind 15,7% der Männer und 13,8% der Frauen sogar adipös, also stark übergewichtig. Nicht nur in Deutschland, auch weltweit gibt es immer mehr übergewichtige Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Adipositas als das am schnellsten wachsende Gesundheitsproblem ein und spricht von einer globalen Adipositasepidemie“, so Dr. Hoffmann.
Übergewicht und insbesondere die krankhafte Adipositas sind die entscheidenden Risikofaktoren für eine Reihe von schwerwiegenden und sogar lebensbedrohlichen Folgekrankheiten, wie zum Beispiel dem metabolischen Syndrom mit Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit), Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck. Auch erhebliche orthopädische sowie viele psychosoziale Probleme gehören zu diesen begleitenden Krankheitsbildern. Zu den Letzteren zählen Depressionen, soziale Isolation und Selbstwertstörungen, aber auch Minderung der Erwerbsfähigkeit und Dauerarbeitslosigkeit.
Ziel der Behandlung muss daher die dauerhafte Reduktion des Übergewichtes sein. Ist dieses durch konservative Maßnahmen nicht zu erreichen, so sollte als letzte Möglichkeit auch eine operative Magenverkleinerung mittels Schlauchmagen oder Magenbypass in Erwägung gezogen werden.
Im Adipositaszentrum Hameln-Pyrmont arbeiten seit 15 Jahren spezialisierte Klinikärzte und niedergelassene Kollegen sowie Therapeuten Hand in Hand in der Behandlung der Adipositas. Die hierbei zu erzielenden Erfolge machen Mut und zeigen die Möglichkeiten auf, die ein multiprofessionelles Team erreichen kann.