Borna

Myom und Kinderwunsch

Wenn es nicht klappen will...

Eine ungewollte Kinderlosigkeit lässt sich meist auf mehrere Faktoren zurückführen: beim Mann, bei der Frau oder bei beiden zusammen. Studien zufolge spielen bei bis zu 10 Prozent der betroffenen Frauen Myome  − gutartige Tumore in der Gebärmutter − eine Rolle. Von Dr. Victoria Czarnowsky, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an den Sana Kliniken Leipziger Land erfahren Sie, was dahinter steckt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Inwiefern beeinflussen Myome Schwangerschaften?
Czarnowsky: Myome können je nach Lage und Größe zu unterschiedlichen Problemen führen. Beispielsweise können sie durch Verdrängung und  Druck auf den Eileiter den Spermien- und Eizelltransport stören. Lokale Durchblutungsstörungen und chronische Entzündungsprozesse der Gebärmutterschleimhaut können die Einnistung einer Eizelle erschweren. Frauen mit Myomen weisen eine höhere Fehlgeburtenrate auf. In sehr wenigen Fällen sind Myome auch Geburtshindernisse, wenn sie zum Beispiel sehr nah am Gebärmutterhals liegen. Weiterhin können ungewöhnliche Kindslagen, wie eine Beckenendlage, daraus resultieren. In beiden Fällen kann eine Entbindung durch einen Kaiserschnitt notwendig werden. Auch nach der Geburt besteht das Risiko einer verzögerten Plazentageburt und verstärkten Nachblutung.

Wann sollten Myome behandelt werden?
Prinzipiell sollten Myome nur dann behandelt werden, wenn sie Beschwerden machen wie etwa Menstruationsschmerzen, Druckgefühl, Blutungsstörungen, Blutarmut oder eben ein unerfüllter Kinderwunsch. Ein Therapiebedarf besteht zudem, wenn Myome schnell wachsen oder in der Bildgebung Auffälligkeiten aufweisen.

Wie sieht eine solche Behandlung aus?
Es stehen zum einen medikamentöse Therapien zur Verfügung, wie zum Beispiel die Pille oder Spirale, die vor allem die Blutungsstörungen verbessern sollen. Zum anderen gibt es verschiedene operative Maßnahmen mit Gebärmuttererhalt. Dabei können einzelne oder mehrere Myome entweder minimalinvasiv oder per Bauchschnitt entfernt werden. Die Myome können aber auch im Körper so beeinflusst werden, dass sie sich erheblich verkleinern. Hier stehen der hoch-fokussierte Ultraschall (HIFU) und die Radiofrequenzablation zur Verfügung. Die Schrumpfung der Myome erfolgt zum einen über gebündelte Ultraschallenergie und zum anderen mittels hochfrequenten Stroms. Für Patientinnen mit abgeschlossener Familienplanung, ausgedehnten Befunden bzw. wenn die Patientin dies wünscht kann auch eine Entfernung der Gebärmutter mittels verschiedener Verfahren in Betracht gezogen werden. Alternativ kann auch eine Myomembolisation eine Therapieoption mit Gebärmuttererhalt bei fehlendem Kinderwunsch darstellen. Dabei werden die das Myom versorgenden  Blutgefäße mit kleinen Partikeln verstopft und somit die Nährstoffzufuhr unterbunden. Für eine ausführliche und individuelle Beratung gibt es spezialisierte Sprechstunden.

 

Pressekontakt

Sana Kliniken Leipziger Land
Janet Schütze
Leitung Unternehmenskommunikation Region Sachsen
Tel:       +49 34 33 21 10 75
Mail:     janet.schuetze@sana.de