Borna. Für eine Vielzahl der Deutschen muss Essen vor allem schnell gehen und satt machen. Davon zeugen die riesigen Schlangen, die sich jeden Tag zur Mittagszeit vor den Tresen von McDonalds, Burger King und Co. abzeichnen. Bewusste und gesunde Ernährung stehen da oft hintan. Doch gerade im Sommer ist es wichtig, auf fettarme und ausgewogene Ernährung zu achten. Warum das so ist, verrät Jenny Weniger, Diätassistentin am Klinikum Borna.
Warum sollte man sich im Sommer anders ernähren als in den kühleren Jahreszeiten?
Weniger: Zwar sollte man sich beim Essen auch umstellen, aber das ist eher das kleinere Problem – viel wichtiger ist das Trinken! Denn durch hohe Außentemperaturen wird der Körper stark belastet. Viele fühlen sich schnell schlapp und müde. Deshalb sollte man regelmäßig und vor allem gleichmäßig über den Tag verteilt trinken, sodass man auf eine Flüssigkeitsmenge von etwa anderthalb bis zwei Litern kommt. Dabei sollte man auch auf Art und Qualität der Getränke achten, mit Fruchtsaftgetränken, Nektaren und Limonaden nimmt man in kürzester Zeit sehr viele Kalorien auf. In einem Liter Cola beispielsweise sind etwa 36 Stück Würfelzucker enthalten. Das ist schon eine ganze Menge.
Welche Getränke empfehlen Sie im Sommer?
Gute Durstlöscher sind ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, Leitungs- oder Mineralwasser sowie mit Wasser verdünnte 100prozentige Säfte. Sportler sollten mehrmals zwischen der Aktivität zur Flasche greifen. Es müssen aber nicht Elektrolytgetränke sein, es reichen hier einfache Getränke wie Mineralwasser mit Zitrone oder Mineralwasser mit Apfelsaft aus. So wird der Körper mit ausreichend Mineralstoffen versorgt.
Welche Regeln gelten für die Ernährung im Sommer?
Grundsätzlich sollte eine leichte und fettarme Küche auf dem Speiseplan stehen. Warum sich nicht einfach mal nach Lust und Laune durch heimische und saisonale Gemüse- und Obstsorten kosten? Salate, Rohkost, gedünstetes Gemüse – alles wunderbar. Sommers wie winters gilt: Orientieren Sie sich an der Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Empfehlenswerte Lebensmittel sind Wasser, Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte, magerer Fisch und Fischprodukte, Fleisch und Fleischprodukte sowie pflanzliche Öle.
Und worauf sollte man größtenteils verzichten?
Weniger empfehlenswert sind zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten, fettreiche Milch und Milchprodukte sowie fettreiche Fleischwaren, Alkohol und tierische Fette. Kommt es zum Ungleichgewicht zwischen Nahrungszufuhr und dem Verbrauch des Körpers, kann es zu Übergewicht und damit auch zu Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Gicht kommen.
Warum sind Gemüse und Obst so wichtig?
Gemüse und Obst sind wichtiger Bestandteil einer gesundheitsfördernden Ernährung, laut DGE fünf Mal pro Tag (drei Mal Gemüse und zwei Mal Obst). Dabei entspricht eine Handvoll einer Portion. Sie enthalten Vitamine, Mineralstoffe, viel Wasser und Ballaststoffe. Diese Inhaltstoffe sind für den menschlichen Organismus essentiell d. h. er kann sie selbst nicht herstellen, benötigt sie aber für alle Funktionen im Körper.
Aber so ein schönes Steak auf dem Grill?
Ich weiß, Sommer ist Grillsaison – dennoch ist auch hier eher die leichte Kost zu empfehlen! Hähnchen, Fisch oder auch Fetakäse mit ausreichend Salat. Wer es eher ausgefallen mag, kann auch mal Obst auf den Grill legen. Gegrillte Bananen, Melonen oder auch Erdbeeren sind sehr, sehr lecker. Wichtig beim Grillen ist, dass man Fleisch und Fleischprodukte, gerade an sehr heißen Tagen, eher durchbraten lässt – Salmonellengefahr!