In Fachbereichen wie der Inneren Medizin, der Urologie oder der Geburtshilfe ist Ultraschall seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Seit einiger Zeit wird er nun auch vermehrt in der Regionalanästhesie eingesetzt.
"Mit Hilfe des Ultraschalls können wir die Nerven im Körper punktgenau treffen. Je näher die Betäubung am Nerv wirkt, desto besser ist ihre Wirkung und desto geringere Mengen an Lokalanästhetikum können je nach Blockade verwendet werden. Für den Patienten bedeutet dies weniger Nebenwirkungen. Außerdem können wir Verletzungen der benachbarten Strukturen – u.a. Muskeln, Gefäße, Organe – weitgehend reduzieren und teilweise sogar vermeiden", fasst Dr. med. Karsten Pracht die Vorteile des Verfahrens zusammen.
Seit 2010 im Einsatz
Der Chefarzt der <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum fachabteilungen klinik-fuer-anaesthesie-intensivmedizin-schmerztherapie-und-palliativmedizin.html external-link-new-window external link in new>Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Schmerz- und Palliativmedizin und sein Team setzen den Ultraschall bei örtlichen Betäubungen seit 2010 erfolgreich ein. Die vier extra dafür angeschafften Geräte liefern hochauslösende Bilder. "Heutige hochauflösende Geräte führen zu einem wesentlich besseren Ergebnis", sagt Dr. Pracht. Der Anästhesist sieht den Nerv, den er betäuben möchte, auf dem Monitor ganz genau. Früher verwendeten die Ärzte äußere Landmarken wie Muskeln und Knochen oder tasteten sich benachbarte Arterien. Während der Punktion wurde dann ein elektrischer Nervenstimulator verwendet, um zu testen, ob die Nadel tatsächlich in die Nähe der Nerven vorgeschoben wurde bzw. um nicht zu nah an die Nerven heranzukommen und sie dadurch eventuell zu verletzen. "Da jeder Mensch anatomisch völlig anders ist, war diese Methode jedoch ungenau und fehlerbehaftet", erinnert Dr. Pracht. Der Ultraschall erlaubt es zudem, einen Schmerzkatheter genauer einzuführen und dessen korrekte Lage unmittelbar zu überprüfen.
Wirksam, präzise und erfolgreich
Dadurch kann auf elegante Weise dem Patienten während und nach der OP, aber auch in den ersten Tagen nach dem Eingriff unnötiger Schmerz erspart werden. "Das Verfahren ist schnell wirksam, präzise und erfolgreich", bestätigt Dr. Pracht. Angewandt wird es vor allem bei orthopädischen und unfallchirurgischen Eingriffen, bei gefäßchirurgischen Operationen und bei kleinen allgemeinchirurgischen Eingriffen. Darüber hinaus kann die ultraschallgestützte Regionalanästhesie u.a. auch nach großen Eingriffen in der Viszeral- und Thoraxchirurgie, der Geburtshilfe sowie der Kinderchirurgie eingesetzt werden.
Ärzte müssen konsequent geschult werden
Wichtig ist eine konsequente Schulung: "Gegenwärtig verfügen viele Anästhesisten nicht über die erforderliche sonografische Ausbildung und Erfahrung, so dass hier ein erheblicher Aus- und Weiterbildungsbedarf besteht", weiß Dr. Pracht, der auch der Leiter der Sektion »Anästhesiologie« der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) ist. Konsequenterweise ist diese Ausbildung fester Bestandteil der Facharztausbildung in Borna. Darüber hinaus werden in diversen Schulungsprogrammen sowohl innerklinisch als auch außerhalb Kollegen aus- und weitergebildet. Explizit nennt Dr. Pracht diverse DEGUM-Kurse, interne Weiterbildungen in kleinen Gruppen und Regionalanästhesie-Stammtische, die in regelmäßigen Abständen in und um Borna stattfinden.
Die Sana Kliniken Leipziger Land
Die Sana Kliniken Leipziger Land sind angesiedelt in Borna und Zwenkau. Mit den zentral zwischen Leipzig und Chemnitz gelegenen Standorten stellen sie eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit ambulanten und stationären Leistungen sicher – weit über den Landkreis Leipzig hinaus. Die angebotene Fächervielfalt kommt der eines Schwerpunktversorgers gleich. Die Sana Kliniken Leipziger Land verfügen derzeit über 490 Betten in elf bettenführenden Fachabteilungen mit zwölf chefarztgeführten Kliniken und Instituten. Jede Klinik bietet auf hohem diagnostischem und therapeutischem Niveau eine über das Maß der Grund- und Regelversorgung reichende qualifizierte Akutmedizin.