Die Sana Kliniken Leipziger Land und die Muldentalkliniken planen den Aufbau eines standortübergreifenden Zentrums für Alterstraumatologie. In einem ersten Schritt wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der die Versorgung älterer Menschen in der Region absichert. Beteiligt sind die Unfallchirurgien der Häuser in Borna, Grimma und Wurzen sowie die (Akut-)Geriatrie in Borna und Zwenkau.
Nun ist es offiziell: Im Beisein von Landrat Henry Graichen unterzeichneten Dr. Roland Bantle, Klinikgeschäftsführer der Sana Kliniken Leipziger Land, und sein Kollege Mike Schuffenhauer von den Muldentalkliniken einen Kooperationsvertrag über die gegenseitige Unterstützung in der Versorgung von älteren Menschen mit Verletzungen, insbesondere von Knochenbrüchen.
Behandlung schnellstmöglich an Patientenbedürfnisse anpassen
Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages ist ein Baustein für die geplante Gründung des Alterstraumatologischen Zentrums. Der Kooperationsvertrag legt die fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgie/Orthopädie und der Altersmedizin/Geriatrie für hoch-betagte, verunfallte Patient*innen fest. Ziel der Kooperation ist es, geriatrische Patient*innen schon bei der Aufnahme in den unfallchirurgischen Ambulanzen zu identifizieren, um den Altersmediziner frühzeitig bereits in die unfallchirurgische Behandlung einbeziehen zu können. Dieser Ansatz trägt in besonderem Maß den therapeutischen Bedürfnissen von älteren Patient*innen mit Begleiterkrankungen Rechnung. In einem ersten Schritt geht es um die verstärkte Zusammenarbeit bei der Behandlung hüftgelenksnaher Frakturen und damit um den weiteren Ausbau der wohnortnahen Versorgung in der Region. Die Zusammenarbeit beider Kliniken hat bereits Tradition. So kooperieren die Sana Klinken Leipziger Land und die Muldentalkliniken bereits seit 2019 im Geriatrischen Netzwerk »GeriNah« des Sana Zentrums für Altersmedizin und der Klinik für Akutgeriatrie mit dem Ziel, die Behandlung älterer Patienten fach- und sektorenübergreifend – künftig auch auf digitalem Weg − zu vernetzen. Das Netzwerk ist eine von vier Modellregionen zur geriatrischen Versorgung in Sachsen und verfügt bereits über umfassende Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen unfallchirurgischen Kliniken in der Region. Auch im Bereich der Kardiologie kooperieren die Sana Kliniken Leipziger Land und die Muldentalkliniken seit Anfang 2020 und bündeln erfolgreich ihr medizinisches Know-how.
Therapie »aus einer Hand«
"Die Zusammenarbeit stellt eine notwendige strukturelle Antwort auf die Herausforderungen des demographischen Wandels dar. Der wesentliche Vorteil für unsere Patientinnen und Patienten ist die kontinuierliche Betreuung durch ein Team verschiedener Facharztdisziplinen, Pflegekräfte und Therapeuten, so dass eine abgestimmte Behandlung vom Notfalleingriff bis zur wohnortnahen geriatrischen Therapie »aus einer Hand« erfolgen kann", erklärt Dr. Bantle. Schuffenhauer ergänzt: "Mit der Vernetzung in der medizinischen Versorgung wollen wir einen weiteren wichtigen Beitrag in der Versorgung der Patienten unseres Landeskreises leisten. Medizin ist Teamarbeit – in der Zukunft noch viel mehr". Und auch Graichen erachtet eine solche Kooperation folgerichtig: "Innerhalb des Landkreises Leipzig haben wir vier hochkompetente Klinikstandorte in Wurzen, Grimma, Borna und Zwenkau. Ich unterstütze alle Bestrebungen der Kliniken, ihre jeweiligen Kompetenzen einzusetzen und zu vernetzen, um so die wohnortnahe Versorgung im Landkreis immer weiter zu verbessern.“
Hintergrund: Alterstraumatologie
Da die Widerstandskraft der Knochen im Alter abnimmt, können bei Senior*innen bereits leichte Stürze zu Brüchen führen. Der dadurch notwendige Krankenhausaufenthalt ist für Betroffene oft ein Wendepunkt im Leben. Damit Senior*innen nach einem Sturz wieder auf die Beine kommen, ist es wichtig, schnell und umfassend handeln zu können. Denn: Je schneller Patient*innen operiert und anschließend mobilisiert werden, umso besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Das Konzept des geplanten Alterstraumatologischen Zentrums ist daher interdisziplinär angelegt. Zum künftigen Team gehören u. a. Ärzt*innen verschiedener Fachrichtungen, besonders geschulte Pflegekräfte, Physiotherapeut*innen und Ergotherapeut*innen.
Gemeinsam für die Region
Die Kliniken an den Standorten Borna, Zwenkau, Grimma und Wurzen sind ein zuverlässiger Gesundheitspartner der Menschen im Landkreis. Über 2000 Mitarbeiter sichern rund um die Uhr eine hochwertige medizinische Akutversorgung und eine geriatrisch fachärztliche Behandlung. Insgesamt stehen in den Kliniken über 855 Betten zur Verfügung. Im Vordergrund der fächerübergreifenden Zusammenarbeit, steht die wohnortnahe Versorgung der anvertrauten Patienten.