Mehr als zwei Drittel der Deutschen leiden gelegentlich unter Kopfschmerzen. Auch bei Wetterwechsel treten Kopfschmerzen gehäuft auf. Wie man die Anzeichen erkennt und was man dagegen tun kann.
Es gibt 250 Arten von Kopfschmerzen. Nach Angaben der Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) kommen bei 70 Prozent der Deutschen Kopfschmerzen vereinzelt, bei wenigen sogar an über 15 Tagen im Monat vor. Dr. Reinshagen, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Sana Klinikum Borna, kennt noch aus seiner Kindheit Erwachsene, die mit Blick auf das damals noch häufige analoge Barometer ihre Kopfschmerzen voraussagen konnten. Kopfschmerzpatienten geben zu ca. 10 Prozent Wetterfühligkeit als Grund für den Kopfschmerz an. Dabei ist es nicht das Wetter selbst, das krank macht. Es wirkt vielmehr auf die Schwachstellen unseres Körpers, weiß Dr. Alexander Reinshagen: "Patienten mit einem niedrigen Blutdruck fühlen sich bei Wetterwechsel, aber auch bei extrem hohen Temperaturen oft ausgelaugt und müde. Einige klagen über Schwindel bis hin zu Übelkeit. Die Beschwerden können so ausgeprägt sein, dass Betroffene die Notaufnahme aufsuchen."
Sich den Kopfschmerz bewusst machen und vorbereitet sein
Soweit muss es nicht kommen. Denn wer sich bewusst ist, dass er zu Kopfschmerzen neigt, kann und sollte etwas dagegen tun. "Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, in welchen Situationen die Beschwerden auftreten", sagt Dr. Reinshagen, "dazu empfiehlt es sich, ein Schmerztagebuch zu führen, dies geht heute auch digital (Schmerz-App) und wird teils von den Krankenkassen unterstützt.“ In das Tagebuch trägt man über einen gewissen Zeitraum ein, wann man Kopfschmerzen hat und welche äußeren Einflüsse in diesem Moment geherrscht haben – etwa große Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit oder ein Temperaturwechsel, zu denken ist aber auch an Alkoholgenuss, auch können Schokolade und Käse z. B. eine Migräneattacke hervorrufen. Auf diese Weise kann man herausfinden, welche Bedingungen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen – und man kann den Kopfschmerz gewissermaßen besser vorhersagen. Diese Vorhersagbarkeit hilft, frühzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten, zuerst natürlich die entsprechenden Provokationsfaktoren zu meiden und den Körper widerstandsfähiger zu machen. Hilft das nicht, sollte jeder Kopfschmerz einmal einem dafür ausgebildeten Arzt, in aller Regel einem Neurologen oder Schmerztherapeuten, vorgestellt worden sein. Dieser bespricht dann auch mit dem Betroffenen, inwieweit es für ihn speziell Sinn machen kann, bei Unausweichlichkeit des Kopfschmerzes schon vorab ein Schmerzmittel zu nehmen, um das unausweichliche Leid und die Einschränkungen durch den Kopfschmerz zu lindern. Eine frühe Unterbrechung der »Schmerz-Spirale« – Schmerz macht Anspannung, diese verstärkt den Schmerz, gleiches gilt für ein gefühltes dem-Schmerz-Ausgeliefertsein – hilft, zusätzliche Symptome wie Übelkeit zu vermeiden", erklärt Reinshagen, aber: auch bei einem chronischen Kopfschmerzpatienten stellt jede neue Qualität eines Kopfschmerzes einen Notfall dar, hier Gesagtes gilt nur einem schon lange bekannten Kopfschmerz.
Bewegung und eine gesunde Lebensweise helfen gegen Kopfschmerzen
Das Bewusstsein über die Ursachen von Kopfschmerzen schafft bereits Erleichterung für Betroffene, man fühlt sich weniger ausgeliefert. Wer einige Tipps berücksichtigt, kann das Risiko einer Kopfschmerzattacke aktiv senken. „Wer seinen Kreislauf in Schwung hält und regelmäßig im Freien Sport, vor allem Ausdauersport treibt, verbessert die Anpassungsfähigkeit des Körpers. Damit beugt er Kopfschmerzen vor“, sagt Dr. Alexander Reinshagen. Auch eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf tragen entscheidend zum Wohlbefinden bei. Und schließlich kann man den Temperaturwechsel sogar trainieren. Saunagänge, Kneippbäder und Wechselduschen - derzeit auch mal Eisbaden, so das Herz stabil genug ist - stärken das Immunsystem und helfen, die Anfälligkeit für Kopfschmerzen zu senken.
Die Sana Kliniken Leipziger Land
In Borna und Zwenkau angesiedelt, finden Menschen aus der Region eine hochwertige medizinische Akutversorgung und geriatrisch fachärztliche Behandlung. Derzeit verfügen wir über 550 Betten. In zwölf Fachkliniken und mehreren Instituten profitieren die Patientinnen und Patienten von kurzen Wegen, einer langjährigen Erfahrung, modernster Medizintechnik und einer Fächervielfalt, die der eines Schwerpunktversorgers gleichkommt. In unseren Kompetenzzentren arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten fachübergreifend zusammen, um die gesundheitliche Gesamtsituation jedes Patienten zu erfassen und den bestmöglichen, maßgeschneiderten Behandlungsplan aufzustellen. Darüber hinaus bietet das Geriatriezentrum Zwenkau älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen eine komplexe medizinische Versorgung.