Borna

Kinderschnarchen

Kleine nächtlichen Sägen

Beim Thema Schnarchen denken wohl die meisten eher an Erwachsene ab den mittleren Jahren. Studien zufolge betrifft es aber auch ungefähr acht Prozent der Kinder. Lesen Sie, was dahinter steckt und wann eine Therapie notwendig wird. 

Ein zeitweises Schnarchen zum Beispiel im Rahmen eines Atemwegsinfektes ist auch bei Kindern nicht ungewöhnlich. In der Regel verschwindet es, wenn die Schleimhäute wieder abschwellen, und bedarf keiner weiteren Behandlung. Rund acht Prozent der Kinder schnarchen allerdings jede Nacht und das bleibt nicht ohne Folgen: "Chronisches Schnarchen führt zu einem Schlafmangel, der sich bei den Kindern in einer Hyperaktivität und einer ADHS-ähnlichen Symptomatik äußern kann", erklärt Dr. Jana Schönbach Fachärztin für Kinder-  und Jugendmedizin und Neuropädiatrie an den Sana Kliniken Leipziger Land. „Studien zeigen, dass schnarchende Kinder schlechtere Schulleistungen zeigen, häufiger an Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen leiden und eher übergewichtig sind.“

Ruhig mal mit dem Smartphone aufnehmen
Schnarcht ein Kind regelmäßig, sollte dies ärztlich untersucht  werden. Schließlich ist ein ungestörter, ausreichender Schlaf eine wichtige Voraussetzung für eine normale körperliche und geistige Entwicklung. „Zur Vorbereitung auf den Arzttermin ist es empfehlenswert, ein Tagebuch zu führen“, rät Dr. Schönbach. "Denn viele Probleme lassen sich schon anhand der konkreten Beschreibung der Beschwerden klären." Zu den typischen Fragen gehören: Wann schnarcht das Kind, also jede Nacht oder nur ab und zu? Atmet es ständig durch den Mund? Ist das Kind tagsüber auffällig müde und/oder hyperaktiv und unkonzentriert? Wenn möglich sollten Eltern das Schnarchen ruhig mal mit dem Smartphone aufnehmen. So lässt sich erkennen, ob das Schnarchen rhythmisch ist oder eher unregelmäßig mit Atempausen. Darüber hinaus gibt es speziell entwickelte Fragebögen für Eltern, mit denen man das Risiko abschätzen kann, ob es zum Beispiel Atemaussetzer durch das Schnarchen gibt. Nicht zu Letzt wird das Kind körperlich untersucht, um zum Beispiel anatomische Besonderheiten wie Zahn- oder Kieferfehlstellungen oder auch zu große Rachen- und Gaumenmandeln zu erfassen. "Vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln – erstere werden im Volksmund Polypen genannt − sind die häufigste Ursache eines kindlichen obstruktiven Schnarchens, also eines Schnarchens bei wiederholtem Verschluss der oberen Atemwege", ergänzt Dr. Fischers Kollegin und Oberärztin an der Sana Klinik für HNO-Heilkunde Dr. Annedore Höra.

Oft führt eine OP zum Ziel
Gibt es Atemeinschränkungen durch das Schnarchen und liegen entsprechende Befunde vor, also zum Beispiel sehr große Rachen- und Gaumenmandeln, Nasenatmungsbehinderung oder weitere Beschwerden wie wiederkehrende Mittelohrentzündungen, ist häufig ein operativer Eingriff notwendig. Ist die Ursache eine große Rachenmandel, wird eine Entfernung empfohlen, dies nennt man Adenotomie. Bei vergrößerten Gaumenmandeln erfolgt zusätzlich die Verkleinerung der Mandeln, dieser Eingriff wird als Tonsillotomie bezeichnet. „Diese Operationen werden von HNO-Ärzten durchgeführt. Wir können so die meisten Kinder, die obstruktiv schnarchen, dauerhaft heilen“, sagt die Fachärztin für HNO-Heilkunde Dr. Höra. 

Podcast zum Thema Kinderschnarchen
Auch in der 5. Episode unseres Podcasts "Gesundheit hören" erläutern wir, was hinter dem Phänomen "Kinderschnarchen" steckt und wann eine Therapie notwendig wird. Hören Sie doch mal rein! 

 

Pressekontakt

Sana Kliniken Leipziger Land
Janet Schütze
Leitung Unternehmenskommunikation Region Sachsen
Tel:       +49 34 33 21 10 75
Mail:     janet.schuetze@sana.de