Borna

Kinderschutzteam am Sana Klinikum Borna erfolgreich zertifiziert

Hilfe für Kinder und deren Familien

Der Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in der Bornaer Kinderklinik ein zentrales Thema. So übernimmt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin nicht nur Verantwortung für die optimale medizinische und pflegerische Versorgung ihrer Patient(inn)en, sondern sie setzt sich auch aktiv für den Kinderschutz ein. Das Kinderschutzteam der Klinik wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin nach Überprüfung ihres professionellen Vorgehens nun offiziell zertifiziert.

Wenn Kinder länger im Krankenhaus sind, bekommen Pfleger und Ärzte meist mit, falls es in der Familie Probleme gibt. Am Sana Klinikum Borna versucht dann die Kinderschutzgruppe zu helfen. "Den größten Teil unserer Arbeit macht die Unterstützung von Familien aus", sagt Dr. Marion Heruth. Sie ist leitende Oberärztin Pädiatrie an der Bornaer Kinderklinik und als solche auch für das Kinderschutzteam verantwortlich. Wenn Krankenschwestern oder Pfleger auf der Station merken, dass Eltern ihr Kind beispielsweise wenig besuchen, nicht am Krankheitsverlauf interessiert sind oder überfordert wirken, werden sie und Ihr Team informiert. "Wenn ein Verdacht auf Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch besteht, sprechen wir das im Kinderschutzteam an. Wir überprüfen die Situation nach einem etablierten Vorgehen und suchen nach der besten Lösung", erklärt Heruth.

Das Problem an der Sache: Im Klinikalltag ist es mitunter schwer, eine Kindeswohlgefährdung wahrzunehmen. Nicht immer ist die Sachlage klar, sind Anzeichen eindeutig. Oberstes Ziel ist daher, Anzeichen für Kindeswohlgefährdung in Form von körperlicher, sexueller oder seelischer Gewalt und Vernachlässigung zu erkennen. Besteht der konkrete Verdacht für eine Kindeswohlgefährdung, ist ein standardisiertes Vorgehen bezüglich der diagnostischen Sicherung, der Elterngespräche und des Schutzes der betroffenen Kinder und Jugendlichen wichtig. Das schließt aber auch ein, gefährdete Familien frühzeitig zu unterstützen, um Gefährdungssituationen zu vermeiden.

Das Kinderschutzteam besteht bereits seit 2013. Es setzt sich aus Mitarbeitern verschiedener Fachrichtungen zusammen: Kinderärzten, Fachkräften aus dem psychosozialen Dienst und Kinderkrankenschwestern. Es trifft sich regelmäßig, um sein Vorgehen abzustimmen, Fallbesprechungen durchzuführen und sich regelmäßig fortzubilden. "Wir sprechen mit den Eltern und zeigen Hilfswege auf", erklärt Heruth. Auf etwas so persönliches, wie die Erziehungsarbeit Einfluss zu nehmen, ist nicht immer einfach. „Es ist eine hochsensible Arbeit“, weiß die Kinderärztin. Zum Aufgabengebiet der Kinderschutzgruppe gehört es auch, Familien mit Risikofaktoren, etwa junge Mütter, zu beraten und in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt können dann beispielsweise Familienhilfen initiiert werden, die die Eltern und ihre Kinder regelmäßig zu Hause besucht und unterstützt.

"Es ist nur schwer vorstellbar, wie häufig es zu einer potentiellen Kindeswohlgefährdung kommt – oft ohne dass diese von der näheren Umgebung bemerkt wird. Auch für Fachleute ist die Situation zunächst in vielen Situationen unklar. Umso mehr muss jedem Verdacht umsichtig nachgegangen werden. Dies geht nur mit einem kompetenten und erfahrenen interdisziplinären Team, das darin geschult ist, die Anzeichen auf eine Kindeswohlgefährdung zu erkennen und zu analysieren", sagt Geschäftsführer Cord Meyer. 

Dass die Arbeit der Kinderschutzgruppe immer auch ein zweischneidiges Schwert ist, macht das tägliche Handeln hochkomplex. „Auf der einen Seite kann man schnell in Aktionismus verfallen, »ich muss jetzt dieses Kind retten«, andererseits kann man auch schnell über das Ziel hinausschießen, wenn man falsche Verdächtigungen ausspricht", umreißt Heruth das Spannungsfeld, in dem die Kinderschutzgruppe arbeiten muss. "Und die wenigsten Fälle sind ja eindeutig." 

Die Sana Kliniken Leipziger Land
In Borna und Zwenkau angesiedelt finden Menschen aus der Region eine hochwertige medizinische Akutversorgung und geriatrisch fachärztliche Behandlung. Derzeit verfügen die Kliniken über 500 Betten. In zwölf Fachkliniken und mehreren Instituten profitieren die Patientinnen und Patienten von kurzen Wegen, einer langjährigen Erfahrung, modernster Medizintechnik und einer Fächervielfalt, die der eines Schwerpunktversorgers gleichkommt. In den Kompetenzzentren arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten fächerübergreifend zusammen, um die gesundheitliche Gesamtsituation jedes Patienten zu erfassen und den bestmöglichen, maßgeschneiderten Behandlungsplan aufzustellen. Darüber hinaus bietet das Geriatriezentrum Zwenkau älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen eine auf ihre Lebenssituation zugeschnittene komplexe medizinische Versorgung.
 

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Sana Kliniken Leipziger Land
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