Für viele muss Essen vor allem eins: schnell gehen und satt machen. Davon zeugen die riesigen Schlangen, die sich jeden Tag zur Mittagszeit vor den Tresen von Schnellimbissen bilden. Jeder dritte Deutsche entschuldigt seine Essgewohnheiten damit, keine Zeit für gesunde Ernährung zu haben. Fettleibigkeit und Diabetes sind u.a. die Folge. Dabei ist es gar nicht schwer, sich bewusst gesund zu ernähren. Was es zu beachten gilt, verrät Julia Kienow, <link https: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum institute institut-fuer-therapeutische-medizin medizinische-schwerpunkte sporttherapie.html external-link-new-window external link in new>Sporttherapeutin am Sana Klinikum Borna.
Welche Nahrung benötigt der menschliche Körper?
Kienow: Dem menschlichen Organismus stehen täglich neue Aufgaben bevor. Er muss zum Beispiel dafür sorgen, dass die Körpertemperatur auf einem konstanten Niveau bleibt, das Wachstumsprozesse stattfinden, Herz und Lunge arbeiten und alle Verdauungs- und Organprozesse ordnungsgemäß funktionieren. Die dazu benötigte Energie bezieht der menschliche Körper aus der ihm zugeführten Nahrung. Diese wird in ihre verwertbaren Nährstoffe, wie Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine zerlegt und verarbeitet aufgenommen. Zusätzlich benötigen wir noch Wasser und Ballaststoffe. Die nicht verwerteten Reste werden schließlich über die Atmung, die Nieren oder den Darm ausgeschieden.
Was ist das Problem unserer heutigen Ernährung? Warum nehmen Übergewicht und Zivilisationskrankheiten immer weiter zu?
Ein Problem stellt das Leben im Überfluss dar. Nahrung steht uns jederzeit in unbegrenztem Maß zur Verfügbarkeit. Zudem werden wir von der Werbung an jeder Ecke ständig zum Essen verführt. Dabei wird uns auch noch weisgemacht, dass verarbeitete, unnatürliche, nährstoffarme Produkte gesund und fit machen. Wenn wir auf die Zutatenliste der Produkte im Supermarkt einmal genauer hinschauen, dann werden wir erkennen, dass fast überall Zucker drin steckt. Dieser hat übrigens mehr als 50 Bezeichnungen - zum Beispiel Fruktose, Saccharose, Maltose, Maissirup.
Was sollte man essen und worauf sollte man verzichten?
Jede Lebensmittelgruppe enthält lebensnotwendige Inhaltsstoffe. Die Basis sollte immer frisches, saisonales und am besten regionales Gemüse darstellen. Da Obst viel Zucker enthält, sollte man auch hier nur kleinere Mengen verspeisen. Getreide und Getreideprodukte – achten Sie dabei auf Vollkornprodukte – Nüsse, Kerne und Hülsenfrüchte gehören ebenfalls zu einer gesunden Ernährung. Sparsamer sollte man bei Fleisch, Milch, Fisch und deren Produkte sowie pflanzlichen Ölen sein. Achten Sie immer auf gute Qualität und bevorzugen Sie unverarbeitete Produkte. Bei den Getränken sollten Sie auf Wasser und ungesüßte Tees zurückgreifen. Softdrinks, Saft und sonstige Erfrischungsgetränke sowie Alkohol bringen viele Kalorien mit sich, die wir im Alltag oftmals nicht verbrennen. Es kommt zu einem Ungleichgewicht zwischen Nahrungszufuhr und Energieverbrauch des Körpers. Übergewicht und seine Begleiter wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Gicht sind die Folge.
Gilt das für alle Menschen in gleichem Maße?
Nein, es sind auch personengebundene Faktoren zu berücksichtigen. Der jeweilige Energiebedarf hängt von Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und Gesundheitszustand ab. Aber auch Hormone, Stress, Körperbau- sowie Körperstruktur und Tätigkeit spielen eine wichtige Rolle. Der tägliche Grundbedarf eines gesunden Erwachsenen beträgt für Männer ungefähr 1740 Kalorien und für Frauen 1340 Kalorien (25 bis 51 Jahre). Zu dem Grundbedarf werden noch die Schwere der Arbeit und die freizeitliche Aktivität gerechnet.
Warum sind Gemüse und Obst so wichtig?
Gemüse und Obst sind wichtige Bestandteile einer gesundheitsfördernden Ernährung, laut »Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE)« fünf Mal pro Tag – zwei Mal Obst und drei Mal (gerne auch mehr) Gemüse. Dabei entspricht eine Handvoll einer Portion. Sie enthalten Vitamine, Mineralstoffe, viel Wasser und Ballaststoffe. Diese Inhaltstoffe sind für den menschlichen Organismus essentiell d. h. er kann sie selbst nicht herstellen, benötigt sie aber für alle Funktionen im Körper.