Borna

Funktionelle Neuronavigation in Borna

Borna. Neue Technik im OP: In den Kliniken Leipziger Land unterstützt die funktionelle Neuronavigation Operationen am Gehirn. Schwierig gelegene Hirntumoren können gründlicher entfernt und neurologische Funktionen besser geschont werden.

Seit Beginn des Monats arbeiten die Ärzte am Interdisziplinären Neuromedizinischen Zentrum der Kliniken Leipziger Land mit der funktionellen Neuronavigation. Neu daran ist, dass der operierende Arzt neben der exakten Lage des Tumors auch die der funktionswichtigen Hirnareale sicher im Blick hat. Möglich wird dies durch eine Software, mit deren Hilfe die Bilddaten, die vor der Operation vom Tumor und den funktionswichtigen Hirnarealen erstellt wurden, während der OP in das Neuronavigationssystem überspielt werden. Der Operateur weiß jetzt zu jeder Zeit genau, welche Regionen er schonen muss. Damit können auch schwierig gelegene Tumoren maximal möglich entfernt und die Hirnfunktionen wie Sprache, Bewegungsfähigkeit und Kognition erhalten werden. Die Technik kommt vor allem Patienten zugute, deren Hirntumoren nahe an funktionswichtigen Hirnarealen liegen und in das umgebende gesunde Gewebe einwachsen. Die Komplikationsrate sinkt mithilfe der funktionellen Neuronavigation auf deutlich unter zehn Prozent.

Dr. Christos Trantakis, Chefarzt der Klinik für Kopf- und spinale Mikrochirurgie betont: "Mit der Einführung der funktionellen Neuronavigation haben wir ein wesentliches strategisches Ziel in der Versorgung von Gehirntumorpatienten in Borna erreicht." Der Investition war im Frühjahr dieses Jahres der Erwerb des 3-Tesla Kernspintomtografen (MRT) vorausgegangen. Der Tomograf ermöglichte bereits die Kartierung der Hirnfunktionen. Mit der jetzt hinzugekauften Software kann diese »Gehirnkarte« direkt im OP-Saal abgerufen und zur kontinuierlichen Überwachung und Navigation genutzt werden. Der erste Patient wurde bereits mithilfe der neuen Technik operiert. Er zeigt keinerlei neurologische Ausfälle und der Tumor konnte soweit reduziert werden, dass die Voraussetzungen für eine Nachbehandlung sehr gut sind.

Hintergrund: Das Interdisziplinäre Neuromedizinische Zentrum der Kliniken Leipziger Land

Das Interdisziplinäre Neuromedizinische Zentrum der Kliniken Leipziger Land ist ein Verbund aus der Klinik für Neurologie, der Klinik für Kopf- und spinale Mikrochirurgie und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie /Neuroradiologie. Fachübergreifend werden alle Erkrankungen des Gehirns, Rückenmarks, der Nerven und Muskeln behandelt. 

Die Kliniken Leipziger Land

Die Kliniken Leipziger Land sind angesiedelt in Borna und Zwenkau. Mit den zentral zwischen Leipzig und Chemnitz gelegenen Standorten stellen sie eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit ambulanten und stationären Leistungen sicher – weit über den Landkreis Leipzig hinaus. Die angebotene Fächervielfalt kommt der eines Schwerpunktversorgers gleich. Die Kliniken Leipziger Land verfügen derzeit über 490 Betten in zehn bettenführenden Fachabteilungen mit elf chefarztgeführten Kliniken und Instituten. Jede Klinik bietet auf hohem diagnostischem und therapeutischem Niveau eine über das Maß der Grund- und Regelversorgung reichende qualifizierte Akutmedizin.