Borna

Allergologe der Sana Kliniken Leipziger Land gibt Ratschläge

Erste Hilfe nach Wespenstichen

Ist der Stich einer Hornisse gefährlicher als der einer Biene? Und was ist zu tun, wenn ein Insekt zugestochen hat? Der Allergologe Dr. med. Jochen Krüger informiert über Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einem Stich von Wespe & Co.

Wespen sind die verlässlichen, aber ungeladenen Gäste bei Kaffee und Kuchen auf der sommerlichen Terrasse. Einmal am Tisch lassen sie sich nicht mehr so leicht vertreiben. Und wer je den Kampf mit einer Wespe verloren hat, der weiß, wie brennend schmerzhaft die Niederlage sein kann. Im Normalfall ist ein Wespenstich zwar äußerst unangenehm, aber nicht bedrohlich. An der Einstichstelle bildet sich eine gerötete Schwellung, es brennt und juckt, doch nach ein paar Tagen sind die Beschwerden vergessen.

Anders verhält es sich bei einer <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum fachabteilungen klinik-fuer-hno-heilkunde-kopf-hals-und-plastische-gesichtschirurgie patienteninformation krankheitsbilder.html external-link-new-window external link in new>Insektengiftallergie. Etwa vier Prozent der deutschen Bevölkerung leiden darunter. Sie reagieren auf Stiche von Wespen, Bienen, Hornissen am ganzen Körper und können einen lebensgefährlichen allergischen Schock erleiden. "Prinzipiell kann jeder Mensch eine Insektengiftallergie entwickeln", erklärt Dr. med. Jochen Krüger, leitender Oberarzt der <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum fachabteilungen klinik-fuer-hno-heilkunde-kopf-hals-und-plastische-gesichtschirurgie.html external-link-new-window external link in new>Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-, Hals- und plastische Gesichtschirurgie am Sana Klinikum Borna. 

Warum  manche Menschen plötzlich allergisch reagieren, ist bisher nicht ganz geklärt. Eine Ursache könnte das Vorhandensein bestimmter Risikofaktoren in den Immunzellen sein. Zeigt der Betroffene Symptome wie Juckreiz am ganzen Körper, Herzklopfen, Schwindel oder Quaddeln im Gesicht sollte man unverzüglich den Notarzt rufen. Die Symptome sprechen für eine allergische Reaktion. Auch wenn das Gebiet um die Einstichstelle ungewöhnlich stark anschwillt oder wenn die Wespe in Mund- oder Rachenraum zugestochen hat, sollte der Betroffene rasch den Arzt aufsuchen und gleichzeitig kühlen, um der Schwellung  entgegenzuwirken.

Ob eine Insektengiftallergie vorliegt, kann beispielsweise durch einen Hauttest überprüft werden. Dabei  werden geringe Mengen des Insektengiftes auf die Haut gegeben. Liegt eine Allergie vor, können eine Reaktion und Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Ein positiver Allergienachweis bedeutet aber keineswegs, dass der Betroffene mit dem Damoklesschwert des Allergieschocks jeden Sommer durchleiden muss. "Eine Insektengiftallergie lässt sich mit einer so genannten Hyposensibilisierung gut behandeln. Bei dieser spezifischen Immuntherapie werden die Betroffenen über einen längeren Zeitraum hinweg mit gereinigtem Gift behandelt", erklärt Dr. Krüger. "Die Dosis wird nach und nach gesteigert, bis sie einer Menge von mehreren Insektenstichen entspricht. Der Erfolg liegt inzwischen bei etwa 90 Prozent. Und so lassen sich Kaffee und Kuchen auf der Terrasse trotz des Surrens und Schwirrens der ungebetenen Gäste wieder unbeschwert genießen.

So reagieren Sie richtig: 

  • Bei einfachem Stich: feuchten Umschlag und Gele oder Cremes mit sogenannten Antihistaminika anwenden
  • Bei Stichen in Mund oder Rachen und starken Schwellungen: kühlen und rasch zum Arzt fahren
  • Bei Symptomen einer Allergie: Alarmieren Sie über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 einen Notarzt

Das gehört in die Reiseapotheke: 

  • Medikamente, die auch zu Hause regelmäßig eingenommen werden
  • Material zur Versorgung von kleinen Verletzungen: Desinfektionsmittel, Pflaster, Verbandsmaterial, Wundkompressen sowie Klebeband und eine kleine Schere
  • Schmerzmittel, ein Fieberthermometer, fiebersenkende Medikamente und Insektenschutz

Übrigens: Der Stich einer Hornisse ist nicht gefährlicher als der einer Biene, Wespe oder einer Hummel. Das Gift einer Hornisse ist weniger giftig als das einer Wespe. Es enthält aber einen Neurotransmitter, der den Stich schmerzhafter empfinden lässt. Zudem injiziert die Hornisse das Gift durch ihren längeren Stachel in tiefere und damit empfindlichere Gewebeschichten. Kontakt zu Hornissen haben die Menschen aber nur selten. Sie ernähren sich von Insekten und sind im Gegensatz zu Wespen nicht auf Süßspeisen wie Kuchen oder Marmeladenbrot zu finden. Bienen verlieren ihren Stachel beim Stich und sterben. Mit dem Stachel verbleibt aber auch die Giftblase. Nach dem Stich einer Biene sollte daher der Stachel mit der Giftblase möglichst schnell entfernt werden. Schaben Sie ihn einfach mit einem Fingernagel ab. Verwenden Sie keine Pinzette, Sie verlieren Zeit und pressen Sie das noch in der Blase verbliebene Gift in den Stichkanal. Für Wespe, Hornisse und Biene gilt: Für Menschen ohne Allergien sind selbst viele Stiche zur gleichen Zeit ungefährlich.

Die Sana Kliniken Leipziger Land 
Die Sana Kliniken Leipziger Land sind angesiedelt in Borna und Zwenkau. Mit den zentral zwischen Leipzig und Chemnitz gelegenen Standorten stellen sie eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit ambulanten und stationären Leistungen sicher – weit über den Landkreis Leipzig hinaus. Die angebotene Fächervielfalt kommt der eines Schwerpunktversorgers gleich. Die Sana Kliniken Leipziger Land verfügen derzeit über 490 Betten in zehn bettenführenden Fachabteilungen mit elf chefarztgeführten Kliniken und Instituten. Jede Klinik bietet auf hohem diagnostischem und therapeutischem Niveau eine über das Maß der Grund- und Regelversorgung reichende qualifizierte Akutmedizin.

Janet Schütze
Tel.: 03433 21-1075
<link>janet.schuetze@sana.de