Premiere am Sana Klinikum Borna: Zum ersten Mal gelang den <link http: www.kliniken-leipziger-land.de leistungsspektrum fachabteilungen klinik-fuer-kinder-und-jugendmedizin medizinische-schwerpunkte kinderchirurgie.html external-link-new-window external link in new>Kinderchirurgen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin eine Operation bei einem ehemaligen Frühchen mit einer großen Zyste am Eierstock. An der Klinik werden Zysten bei kleinen Kindern schon seit geraumer Zeit routinemäßig minimalinvasiv operiert. Der Eingriff bei Frühchen ist jedoch komplizierter, weil sie sehr klein und ihre Organe noch unreif sind.
Am 05.02.2015 gelang dem Team um die Oberärzte Dr. med. Thomas Woller, Dr. med. Albrecht Herold und Dr. med. Christian Kittel diese Operation erstmals bei einem Frühgeborenen. Die kleine Clara kam am 11.09.2014 in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt. Bei den Routineuntersuchungen nach der Geburt stellte sich heraus, dass sich bei dem Mädchen eine große Zyste an den Eierstöcken gebildet hatte. "Dies ist eigentlich nichts Ungewöhnliches, eine Zystenbildung hängt mit den mütterlichen Hormonen zusammen, die auch auf das Kind übergehen. Meist bilden sie sich von selbst zurück", erklärt Woller.
Bei Clara war dies allerdings nicht der Fall, bei ihr wurde die Zyste größer und größer, der Grund dafür ist nicht bekannt. Daraus ergaben sich zwei Probleme. Zum einen bestand die Gefahr der Verdrehung des Eierstocks, was dort zu einer Durchblutungsstörung hätten führen können. Zum anderen verdrängte die mittlerweile tennisballgroße Zyste in dem noch sehr kleinen Bauchraum andere Organe wie z. B. den Darm. "Dies führte bei Clara zu Verdauungsstörungen, sie hat nur sehr schlecht getrunken, was gerade bei einem Säugling natürlich ein großes Problem darstellt", so Woller weiter.
Deswegen entschied er sich in Absprache mit Claras Eltern für eine frühzeitige minimalinvasive »Schlüsselloch-Operation«. Deren Vorteile liegen auf der Hand: Da die Schnitte und damit die Wunden klein sind, ist der Wundheilungsprozess schneller, der Wundschmerz geringer und die Erholungsphase kürzer, so dass Clara − im Gegensatz zu einer herkömmlichen OP − eher wieder trinken und schneller entlassen werden konnte.
Für die OP setzte Woller am Bauch des Mädchens drei ganz kleine Schnitte, um die 3 mm kleinen Instrumente in den Bauchraum bringen zu können. In einer knapp zweistündigen Operation wurde die mit 150 ml Flüssigkeit gefüllte Zyste operativ versorgt. Ziel der OP war, eine erneute Flüssigkeitsansammlung zu verhindern und den Eierstock zu erhalten.
Das Besondere an dem Eingriff: Der Säugling war als ehemaliges Frühchen vor allem hinsichtlich des Herz-Kreislaufsystems sowie der unvollständigen Lungen-Reife weniger stabil und belastbar. Außerdem bot ein so kleiner Bauch naturgemäß nur sehr wenig Platz zum Operieren. "Der Eingriff erforderte viel Fingerspitzengefühl, eine minimalinvasive OP bei so einem kleinen Säugling ist nicht nur für uns hier in Borna schon etwas sehr Besonderes", zeigte sich Woller nach dem Eingriff stolz. Und auch für die Neonatologen der Klinik – sie übernahmen die Betreuung nach der Geburt – war Clara kein ganz alltäglicher Fall. "Durch den Einsatz aller Beteiligten hat sie den Eingriff gut überstanden, trinkt seither viel besser und entwickelt sich prächtig", sagt Woller.
Die Sana Kliniken Leipziger Land
Die Sana Kliniken Leipziger Land sind angesiedelt in Borna und Zwenkau. Mit den zentral zwischen Leipzig und Chemnitz gelegenen Standorten stellen sie eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung mit ambulanten und stationären Leistungen sicher – weit über den Landkreis Leipzig hinaus. Die angebotene Fächervielfalt kommt der eines Schwerpunktversorgers gleich. Die Sana Kliniken Leipziger Land verfügen derzeit über 490 Betten in zehn bettenführenden Fachabteilungen mit elf chefarztgeführten Kliniken und Instituten. Jede Klinik bietet auf hohem diagnostischem und therapeutischem Niveau eine über das Maß der Grund- und Regelversorgung reichende qualifizierte Akutmedizin.