Weihnachten ist auch die Zeit für Genießer. Und während wir uns Gänsebraten, Glühwein und Plätzchen schmecken lassen, leidet der Cholesterinspiegel durch das fettige Essen. Welche Werte tatsächlich bedenklich sind und wie man schlechten Werten vorbeugen kann, verrät Jenny Weniger, Diätassistentin am Sana Klinikum Borna.
Was ist Cholesterin?
Weniger: Cholesterin ist ein Fett, das der Körper größtenteils selbst produziert und das zusätzlich über die Nahrung aufgenommen wird. Als Bestandteil der Zellwände und Baustein vieler Hormone spielt es im menschlichen Organismus eine wichtige Rolle. Man kann im Wesentlichen, je nach Lipidgehalt verschiedene Arten des Cholesterin unterscheiden: HDL-Partikel, die umgangssprachlich auch als »gutes« Cholesterin bezeichnet werden, im Gegensatz dazu kennt man LDL-Partikel auch als »schlechtes« Cholesterin sowie die Triglyceride. Als Gesamtcholesterin bezeichnet man das HDL und LDL.
Sind erhöhte Cholesterinwerte immer schädlich?
Die LDL-Partikel sollte man im Normbereich halten. Er gilt als der Wert, der maßgeblich für Gefäßverkalkungen verantwortlich ist. Ein zu hoher Wert ist schädlich für die Gesundheit von Herz und Gefäßen. Um LDL gering zu halten, sollte man sich gesund ernähren und regelmäßig sportlich betätigen. Die HDL-Partikel sollten dagegen so hoch wie möglich gehalten werden, was ebenfalls durch ausreichend Bewegung machbar ist. Experten sprechen HDL eine gefäßschützende Wirkung zu. Es kann der schädlichen Wirkung von LDL vorbeugen. Spricht man von zu hohen Cholesterinwerten, meint man fast immer zu hohe LDL-Werte.
Was sind die Ursachen für erhöhte Cholesterinwerte?
Zu hohe Cholesterinwerte können durch eine ungesunde Lebensweise entstehen, aber auch erblich bedingt sein. Zu den häufigsten selbst verschuldeten Ursachen gehören Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Übergewicht, fettreiches Essen und übermäßiger Alkoholgenuss, welcher zum Anstieg der Triglyceride führt.
Welche Symptome sprechen für zu hohe Cholesterinwerte?
Von erhöhten Cholesterinwerten spürt der Betroffene lange nichts. Sind die Werte jedoch dauerhaft erhöht, bringt das schwerwiegende Komplikationen mit sich. Es können Arterienverkalkungen auftreten, die das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer PAVK genannt auch Schaufensterkrankheit erhöhen. Eine Diagnose erfolgt anhand einer Blutuntersuchung. Dabei werden HDL-, LDL-Partikel, Triglyceride sowie das Gesamtcholesterin bestimmt.
Mit welchen Maßnahmen lassen sich Cholesterinwerte senken?
Ein zu hoher Cholesterinspiegel lässt sich durch eine gesundheitsfördernde Ernährung und möglichst viel Bewegung senken. Auch große Mengen an Zucker, die etwa in Limonaden, Kuchen und Süßigkeiten stecken, sollten reduziert werden. Ebenso der Verzehr an tierischen fettreichen Lebensmitteln sollte eingeschränkt werden. Ein wichtiger Bestandteil in der gesunden Ernährung ist der Einsatz ballaststoffreicher Lebensmittel. Ballaststoffe finden sich vor allem in Vollkornbrot, Vollkornbrötchen, Kartoffeln, Nudeln, Reis sowie in Obst und Gemüse. Des Weiteren ist auf eine magere Fleisch und Fischauswahl zu achten. Um auch die essentiellen Fettsäuren aufzunehmen, ist der Einsatz von Pflanzenölen wie zum Beispiel Sonnenblumenöl oder Rapsöl wichtig.
Und wenn das alles nichts bringt?
Bringt eine Ernährungsumstellung keine Besserung mit sich, kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich werden. Welche Therapien im Einzelfall am besten geeignet sind, sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.