Psychologischer Dienst

Demenz

Unter einer Demenz werden Einbußen in der kognitiven (geistigen) Leistungsfähigkeit, in sozialen und emotionalen Fähigkeiten verstanden, die auf eine Veränderung der Hirnstruktur zurückführbar sind. Zumeist führen diese Leistungseinbußen zu einer Beeinträchtigung in beruflichen und sozialen Funktionen und stellen für die Betroffenen und deren Angehörige eine Belastung dar. Es sind verschiedene Formen der Demenz bekannt. Je nach Demenz-Typ stehen verschiedene Symptome im Vordergrund der Erkrankung. Das Gedächtnis, die Konzentration, die Koordination von Auge- und Handsteuerung, das Organisationsvermögen einschließlich der Tagesstruktur, das Sprachvermögen und auch die Persönlichkeit können sich im Rahmen einer dementiellen Entwicklung verschlechtern. Erstsymptome können eine Veränderung in der emotionalen Befindlichkeit sein, die sich auch in Form von subjektiv erlebter Überforderung äußern können. Die häufigsten in der Praxis vorkommenden dementiellen Syndrome sind die Alzheimer Demenz, die vaskuläre Demenz und die frontotemporale Demenz, sowie deren Mischformen. 

Grundsätzlich werden unterschiedliche Schweregrade der Demenz unterschieden

  • Eine leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment) wird in der überwiegenden Zahl klinisch nicht erkannt, da die Patienten in dieser Phase noch keine Notwendigkeit verspüren, ihre Symptome durch einen Arzt oder Neuropsychologen abklären zu lassen.
  • Eine beginnende Demenz wird in den meisten Fällen durch geriatrisch arbeitende Hausärzte und stationäre oder teilstationäre geriatrische Einrichtungen über obligatorisch eingesetzte Kurztests und weiterführende Diagnostik aufgedeckt. Hier kann eine spezialisierte multiprofessionelle Therapie die Abbauprozesse im Gehirn verlangsamen und so länger Lebensqualität gewährleisten.
  • Bei mittelgradiger Demenz haben die Betroffenen oft schon Schwierigkeiten, ihren Alltag ohne Hilfestellungen zu bewältigen. Eine enge Zusammenarbeit von Familienangehörigen, kommunalen und sozialen Hilfsangeboten und medizinisch-therapeutischer Betreuung können dem Patienten größtmögliche Autonomie und geschulte Unterstützung ermöglichen.
  • Bei einer schwer ausgeprägten Demenz ist der Betroffene auf ständige Hilfe angewiesen und tritt möglicherweise nur selten mit der Außenwelt in Kontakt. Wichtig ist hier, dem Patienten auf einer emotional-liebevollen und beruhigenden Ebene zu begegnen, da Emotionen und Gefühlsregungen sehr wohl zu dem Betroffenen durchklingen.