Die Sana Fabricius-Klinik Remscheid in der Brüderstraße hat zwar als Fachkrankenhaus der Orthopädie/Unfallchirurgie und Inneren Medizin/Geriatrie nur bedingt mit der Behandlung von an Covid-19 erkrankten Patienten zu tun gehabt, war aber durchaus von den coronageprägten Wochen betroffen. „Wir haben selbstverständlich das für unser Haus und unseren Kooperationspartner Gelenkzentrum Bergisch Land existenzielle elektive Operationsgeschehen deutlich heruntergefahren und auch in der Inneren Medizin die Behandlungszahlen zurückgefahren“, erklärt Ines Grunewald, Geschäftsführerin der Klinik. „Im Bereich der Geriatrie haben wir mit allgemein steigenden Corona-Fallzahlen zeitweise vorsorglich eine komplette Station für mögliche Covid-19-Patienten freigehalten. Dort wurden dann auch gefährdete Patienten pflegerisch versorgt und mehrere infizierte Personen und Verdachtsfälle der Fachexpertise entsprechend geriatrisch behandelt.“ Für eine intensivmedizinische und beatmende Versorgung im Rahmen der Notfallversorgung sei die Sana Fabricius-Klinik nicht vorgesehen gewesen.
Im Mai konnten die coronabedingten Einschränkungen schrittweise wieder zurückgenommen und ein Stück weit zur Normalität zurückgekehrt werden. Aufgrund von gesundheitspolitischen Vorgaben wird allerdings weiterhin ein Teil der geriatrischen Fachabteilung als Isolationsbereich für Verdachtsfälle vorgehalten und es müssen noch zahlreiche Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Aber dennoch sei die Wiederaufnahme der Operationen für die Patienten ein wichtiges Signal. „Wir haben die Patientenkontakte und Termine in den vergangenen Wochen auch in der Praxis stark reduziert“, sagt Dr. Gunnar Schauf, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Gelenkzentrum Bergisch Land und Leitender Arzt Orthopädie in der Fabricius-Klinik. „Zurzeit halten wir die Schutzmaßnahmen weiter strikt ein.“ Das zeigt sich unter anderem darin, dass Patienten nur mit einem vorher vereinbarten Termin in die Praxis kommen können und die räumlichen Gegebenheiten auf die momentane Situation angepasst wurde. „Trotz der bestehenden Einschränkungen spricht derzeit nichts dagegen, einen Orthopäden aufzusuchen und Operationen durchführen zu lassen. Wir raten lediglich Patienten der Hochrisikogruppen von einer Behandlung ab.“
Für ihren Krankenhausaufenthalt müssen sich die Patienten noch auf ein paar Einschränkungen einstellen. So werden sie im Vorfeld der Aufnahme telefonisch befragt, inwieweit sie eventuell ein Covid-19-Risiko tragen. In der Klinik selbst gilt für alle die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Dieser kann von zuhause mitgebracht werden oder wird von der Klinik gestellt. Besuche sind aktuell noch nicht möglich, hier wird in den nächsten Tagen eine mit anderen Krankenhäusern der Region abgestimmte Lösung erwartet. „Zum Schutz unserer Patienten planen wir die Termine mit ausreichend zeitlichem Abstand, die Unterbringung erfolgt in Ein- und Zweibettzimmern“, sagt Ines Grunewald. „Eine Verlegung innerhalb des Hauses wird nach Möglichkeit vermieden.“
Dr. Schauf und seine Kollegen rechnen trotz Coronapause damit, dass die Zahl der Operationen aufs Jahr gesehen beständig bleibt. „Wir gehen davon aus, dass wir die sonst ruhige Sommerphase dafür nutzen können, verschobenen Operationen aufzuholen“, sagt Dr. Schauf. In den vergangen fast 20 Jahren wurden in der Fabricius-Klinik weit über 40.000 orthopädische Operationen an Schultern, Hüften, Knien und Füßen erfolgreich durchgeführt.