Therapieformen

Neuropsychologie

Was ist Neuropsychologie?

Die Klinische Neuropsychologie befasst sich mit der Diagnostik und der Behandlung von kognitiven Funktionsstörungen, die eine häufige Folge von erworbenen Hirnschädigungen (z.B. nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Verletzungen, Hirntumoren, im Rahmen demenzieller Prozesse, usw.) sind. Das wesentliche Ziel der Neuropsychologie ist zunächst die Erfassung von Ausfällen und verbleibenden Fähigkeiten mit Hilfe standardisierter Untersuchungsverfahren, die dann die Grundlage für eine individuell geplante, gezielte Behandlung bildet. Die Ziele richten sich dabei ganz nach den Möglichkeiten und Fähigkeiten des Patienten und seinem sozialen Umfeld: bei manchen ist eine vollständige Eingliederung in berufliche, familiäre und soziale Lebensbereiche möglich, bei anderen ist es das Formulieren neuer Lebensziele, die Integration von Leistungseinschränkungen in das Leben oder das Nutzen der vorhandenen Stärken. Darüber hinaus bedarf die veränderte Situation des Patienten oft einer psychologischen Unterstützung zur Krankheitsbewältigung und -verarbeitung.

Mögliche Einschränkungen nach Hirnschädigung aus (neuro-) psychologischer Perspektive

  • Einschränkungen der personellen, zeitlichen, örtlichen und/oder situativen Orientierung
  • Lern- und Gedächtnisstörungen
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Einschränkungen der visuellen Wahrnehmung
  • Defizite komplexerer Planungs- und Problemlösefähigkeiten
  • Einschränkungen im Bereich des Sprachvermögens
  • Emotional-affektive Probleme, Schwierigkeiten im Bereich der Krankheitsverarbeitung

Therapeutische Maßnahmen im Bereich der Neuropsychologie

  • Orientierungsförderung
  • Gedächtnistherapie
  • Aufmerksamkeitstraining
  • Therapie der visuellen Wahrnehmungs- und Explorationsfähigkeiten
  • Training von Planungs- und Problemlösefertigkeiten
  • Psychologische Einzelgespräche
  • Angehörigengespräche

Ziele der neuropsychologischen Therapie sind

  • Förderung der Einsicht des Patienten in die veränderte Leistungsfähigkeit und verbleibende Stärken
  • Wiederherstellung von Fähigkeiten durch spezielle Übungen
  • Vermittlung von Strategien und Verhaltensweisen zur Verminderung der Folgen von kognitiven Störungen
  • Erarbeitung von Möglichkeiten zur Umgestaltung des Lebensumfeldes des Patienten, um die Auswirkungen verbleibender Behinderungen zu minimieren und erhaltene Fähigkeiten optimal nutzen zu können
  • Psychologische Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung und  -bewältigung
  • Entlastung, Stabilisierung und Beratung von Angehörigen