Radiologie und Neuroradiologie

Embolisation bei chronischen Kniegelenkschmerzen (GAE)

Die transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE), also die Gelenkembolisation, ist eine alternative, bzw. eine ergänzende Therapieoption bei chronischen Gelenkschmerzen durch Arthrose sowie bei einer Überlastung der angrenzenden Sehnen. Vor allem die Arthrose spricht häufig nicht ausreichend auf eine konservative Therapie mit Medikamenten oder Physiotherapie an. Um die operative Therapie mit einem Kniegelenkersatz (Totalendoprothese) zu vermeiden oder hinauszuzögern besteht die Möglichkeit einer Embolisation der gelenknahen Arterien zur Schmerzreduktion.

Im Rahmen einer Kniegelenksarthrose führt die Fehlbelastung zu einer gleichzeitigen Entzündungsreaktion und in der Konsequenz auf Gelenkebene zum Einwachsen kleinster neuer Blutgefäße. Durch die einsprossenden Blutgefäße wird außerdem die Entstehung neuer, krankhafter Nervenenden begünstigen, welche dann den Schmerzreiz an das Gehirn weiterleitet.

Um diesen Kreislauf zu unterbrechen kann die Blutzufuhr auf Höhe des Kniegelenkes durch das innovative Verfahren der Kniegelenksembolisation reduziert werden. Hierbei wird in lokaler Betäubung die Leisten- oder Armarterie punktiert und ein dünner Kunststoffschlauch (Mikrokatheter) bis in die kleinen Arterien des Kniegelenkes eingebracht. Durch permanente oder temporäre Mikropartikel, welche in das Gefäßsystem eingebracht werden, kann die krankhafte Blutzufuhr des Kniegelenkes unterbunden werden. Somit wird die Entzündungsreaktion und die Überempfindlichkeit der krankhaften Nervenenden vermindert. Die Folge ist eine deutliche Schmerzlinderung im betroffenen Gelenk, meist schon in den ersten Tagen nach dem Eingriff. Nach Studien liegt die Erfolgsrate bei der Kniegelenksembolisation 4 Jahre nach dem Eingriff bei 80%.