Radiologie und Neuroradiologie

Arteriovenöse Malformation

Eine arteriovenöse Malformation (AVM) ist eine seltene, angeborene Fehlbildung von Gefäßen und kann prinzipiell überall im Körper auftreten. Es entsteht ein Gefäßknäul mit einem Kurzschluss zwischen pathologisch veränderten, blutzuführenden Arterien und blutabführenden Venen (siehe untenstehende Schemazeichnung).

 

Die AVM kann je nach Lage zu unterschiedlichsten Symptomen führen. Ein häufiges Problem der Patienten sind Schmerzen und Funktionseinschränkungen im Bereich der AVM und seltener auch Blutungen, Wundheilungsstörungen, Taubheit oder Schwellungen. Ist die AVM unterhalb der Haut gelegen oder besonders groß entsteht zudem auch ein kosmetischer Behandlungswunsch der Patienten. Zur Diagnosestellung wird häufig auf Grund unspezifischer Symptome die MRT herangezogen. Die untenstehenden Bilder zeigen die MRT eines Patienten mit einer AVM des linken Ringfingers (siehe Markierungen).

 

In der unteren Bildreihe zeigt das linke Angiogramm die krankhaft erweiterten Gefäße des Ringfingers. Zur Behandlung einer AVM wird in Vollnarkose über die Leistenarterie unter Röntgenkontrolle ein dünner Kunststoffschlauch (Mikrokatheter) eingebracht und bis an das Gefäßknäul herangeführt (roter Pfeil in der rechten Aufnahme der unteren Bildreihe). Die Kurzschlüsse zwischen den krankhaft veränderten Arterien und Venen können dann durch flüssigen Gefäßkleber oder kleine Platinspiralen punktgenau verschlossen werden. In ausgewählten Fällen kann eine AVM auch direkt punktiert werden um den Gefäßkleber zu injizieren. Je nach Ausprägung der Malformation können mehrere Behandlungen notwendig sein.