Die Ergotherapie ist eine wichtige Komponente in der Behandlung von psychischen Erkrankungen. Sie soll den Betroffenen helfen ihre Potentiale zu entdecken und durch die Erkrankung verloren gegangene Fertigkeiten wieder zu erlangen. Die Ergotherapie in der Psychiatrie arbeitet ganzheitlich und bezieht auch das Umfeld des Patienten mit ein. Im stationären Bereich wird die Ergotherapie als Gruppentherapie angeboten.
Gestärkt werden Motivation, Belastbarkeit und Ausdauer. Hierbei ist ein wichtiger Aspekt das Einüben neuer Denkmuster und die Förderung des Selbstvertrauens. Die Patienten werden angeleitet wieder selbständig ihren Tagesablauf zu gestalten und zu strukturieren, ohne in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. Auch die emotionalen Fähigkeiten werden gefördert. Der Patient lernt, seine Gefühle auszudrücken.
Grundziele der Ergotherapie sind einerseits die Entwicklung, die Verbesserung und der Erhalt von psychischen Grundleistungsfunktionen, wie Selbständigkeit, Flexibilität und situationsgerechtes Verhalten. Andererseits gehört auch die Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung dazu. Angestrebt wird eine realistische Selbstwahrnehmung, das Zulassen von Nähe und das Abstecken von Grenzen.
Auch die Förderung der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnisleistung, Konzentration und Aufmerksamkeit gehören zur Zielsetzung der Ergotherapie in der Psychiatrie.
Gearbeitet wird häufig mit Materialien wie Holz und Speckstein, mithilfe derer die Patienten versuchen ihre Gefühle und Ängste gestalterisch auszudrücken. Dazu gehören unter anderem auch weitere Techniken wie z. B. Malen, Korbflechten und Filzen.