Das Intraoperative Neuromonitoring (IONM) wird in der Neurochirurgie während eines operativen Eingriffes im Bereich des zentralen Nervensystems eingesetzt, um die Strukturen in diesem Bereich – dazu zählen Gehirn und Rückenmark – und die dazu gehörenden Nervenbahnen funktional zu überwachen. Auf diesem Wege sollen intraoperative Schädigungen des Nervensystems und damit verbundene Funktionsminderungen oder sogar Funktionsausfälle der Muskeln und/oder der Empfindungen von z.B. Temperatur und Berührung verringert oder sogar vermieden werden. Unter Anwendung der unten angeführten Methoden kann eine deutlich exaktere und erweiterte chirurgische Resektion eines Tumors erfolgen. Dies geschieht durch Aussenden kleiner elektrischer Impulse, die das Gehirn aktivieren. Somit erhält der Operateur während der Operation zeitnah Aussagen über die Funktion der neurologischen Strukturen, um z.B. die Bewegungsfunktion zu erhalten und somit die Lebensqualität des Patienten gewährleisten zu können. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Neurochirurgen, dem Anästhesisten und dem Neuromonitoring – Team notwendig.
Folgende Untersuchungen kommen in unserer Klinik standardisiert in der Tumorchirurgie und bei neurovaskulären Eingriffen sowie bei Eingriffen des Rückenmarks zur Anwendung:
- SSEP
Somatosensible evozierte Potentiale, Kontrolle der aufsteigenden Nervenbahnen, die für das Oberflächen- und Tiefenempfinden zuständig sind - AEP
Akustisch evozierte Potentiale: die Hörbahnen werden im Hirnstamm verschaltet, ein wichtiger Teil des Gehirns, in dem u.a. das Atemzentrum sitzt - VEP
Visuell evozierte Potentiale, zur Kontrolle der Sehbahnen in der Schädelbasischirurgie - EMG
Elektromyographie zur Kontrolle der Hirnnerven - EEG
Elektroencephalogramm zur Ableitung der Spontanaktivität der Hirnzellen - DCS
Direkte kortikale Stimulation zur Lokalisation von Hirnregionen, die für die Steuerung von Bewegungen verantwortlich sind. - DNS
Direkte Nervenstimulation