Medizinische Schwerpunkte

Devicetherapie

Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)

Beide Herzkammern wieder synchron schlagen lassen

Bei Patienten mit chronischer Herzpumpenschwäche und einer verzögerten Leitung (Linksschenkelblock) des Herzimpulses zur linken Herzseite kommt es zur ungleichmäßigen Kontraktion des Herzens. Die Prognose der Herzschwäche wird hierdurch ungünstig beeinflusst.

Die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) ist eine effektive Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit chronischer Herzpumpenschwäche und ungleichmäßiger Erregung des Herzens insbesondere bei Linksschenkelblock. Das Prinzip der Therapie liegt darin, dass durch eine zeitgleiche elektrische Erregung der rechten und linken Herzhauptkammer das zuvor asynchrone Pumpen wieder harmonisiert wird (Re-Synchronisation). Hierdurch kommt es im besten Fall zu einer Aufhebung des Linksschenkelblocks und einer synchronen Kontraktion des Herzmuskels. Hierzu sind mindestens zwei Kabel im Herzen (für die rechte u. linke Herzhauptkammer) und ein Impulsgeber erforderlich. Das System kann je nach Bedarf als Schrittmacher (CRT-P) oder als Defibrillator (CRT-D) implantiert werden. 

Wie wird ein CRT-System eingebaut?

Unter lokaler Betäubung erfolgt ein kleiner Schnitt unter dem linken Schlüsselbein. Hier wird eine Tasche für das Aggregat vorbereitet. Anschließend werden über eine Vene unter dem Schlüsselbein die Drähte bis vor zum Herzen gelegt. Die Elektrode für die linke Seite des Herzens wird bei uns zielgerichtet mit Hilfe eines speziellen Katheters (Schlauch mit Elektrosensoren) platziert. Diese spezielle Technik und unsere Erfahrung ermöglicht uns eine sehr hohe Erfolgsquote bei dieser OP. Nach legen und fixieren der Elektroden werden diese an das Aggregat angeschlossen. Das Aggregat wird in die vorbereitete Tasche gelegt und die Wunde verschlossen. 

Was ist zu beachten nach der OP?

  • Damit die Elektroden (Drähte) in den Herzmuskel einwachsen können ist es wichtig mindestens in den ersten sechs Wochen, und um ganz sicher zu gehen in den ersten drei Monaten den Arm auf der Aggregatseite zu schonen. Hier sollten vor allem Bewegungen über Kopf vermieden werden, um Dislokationen (Lageänderungen) zu vermeiden.
  • Zur Vorbeugung von Wundinfektionen nehmen Sie gemäß Verordnung noch Antibiotika für drei Tage nach der OP ein.
  • Fäden müssen bei uns in der Regel nicht gezogen werden, da wir eine besondere Nahttechnik anwenden. Für 14 Tage jedoch sollten Sie regelmäßig vom Hausarzt die Wunde begutachten lassen und das Pflaster wechseln.
  • Die erste Kontrolle findet in etwa sechs bis acht Wochen in unserer Ambulanz statt. Bitte beachten Sie den Termin im Brief und Befund. 

Wie lebt es sich mit einem CRT-System?

  • Die meisten Patienten nehmen CRT-System nach einiger Zeit gar nicht mehr wahr. Beruf und Freizeitaktivitäten können in der Regel schon bald wiederaufgenommen werden.
  • Alle drei Monate sollten Sie eine ambulante Kontrolle bei einem niedergelassenen Kardiologen durchführen lassen. Falls Sie privat versichert sind können wir Ihre Kontrollen auch gerne in unserer Spezial-Ambulanz durchführen.
  • Denken Sie daran Ihren CRT Ausweis immer bei sich zu tragen. In Notfällen und bei Kontrollen liefert dieser wichtige Informationen.
  • Da wir hochwertige Systeme einbauen, sind die Defibrillatoren überwiegend auch MRT-fähig. Vor einer MRT Untersuchung sollten Sie jedoch das CRT-System in den entsprechenden Modus umprogrammieren lassen.
  • Bitte achten Sie im Alltag auf Magneten und elektromagnetische Felder (wie z.B. Kettensägen und Schweißgeräte), die die Wahrnehmung und Funktion des CRT-Systems beeinflussen können. Wenn Sie jedoch genügend Abstand (mind. 30 cm) halten kann Ihnen nichts passieren. Bei Induktionskochfeldern sollten Sie 60 cm Abstand halten.