TV-Konsum im Kindesalter gehört heute zum normalen Alltag in nahezu jeder Familie. Gerade in den Ferien ist dies immer wieder ein Thema, das zu Diskussionen führt. Zu viel Fernsehen kann bei Kindern zu Kopfschmerzen, Unruhe, Konzentrations- und Schulproblemen sowie zu Übergewicht führen.
Dr. Claudio Finetti ist Leitender Arzt der Neuropädiatrie im Klinikum Duisburg und hat sich mit den gesundheitlichen Risiken des TV-Konsums im Kindesalter beschäftigt.
„Die Sendung mit der Maus“, „Wissen macht Ah!“ oder „Willi will´s wissen“. Das alles sind Fernsehsendungen, die Kindern durchaus empfohlen werden können. Dr. Claudio Finetti, leitender Arzt der Neuropädiatrie im Klinikum Duisburg, hat sich intensiv mit dem Thema befasst.
„Kinder unter zwei Jahren sollten kein Fernsehen schauen, Kinder von drei bis fünf Jahren sollten höchstens 20 Minuten am Tag schauen und bis zum zehnten Lebensjahr 30 Minuten nicht überschreiten“, erklärt Dr. Finetti.
Eltern wissen, manchmal dauert ein Film aber länger. Was tun? In diesem Fall sollten Eltern den Film auf Video oder DVD aufnehmen, eine Pause machen und zum Beispiel am nächsten Tag weiter schauen. Lange Fernseherlebnisse können schnell zu Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen führen.
Außerdem kann es durch häufiges Naschen beim Fernsehen und durch den Bewegungsmangel zum Übergewicht führen. Auch seelische Schäden wie eine soziale Isolation oder Depression können daraus entstehen. Häufig werden Kinder oder Jugendliche aggressiv oder ziehen sich komplett zurück. Das ist wirklich ein großes Problem“ so Finetti.
Eine besondere Gefahr besteht insbesondere dann, wenn kleine Kinder schon vor dem zweiten Lebensjahr vor den Fernseher gesetzt werden und der Fernseher als Babysitter missbraucht wird. Bei diesen Kindern wird deutlich, dass sie im Vergleich zu anderen Kindern ohne TV-Konsum in der Schule deutlich schlechter abschneiden, also einen schlechteren Start haben ins Leben. Dies ist auch durch Studien aus Amerika, Kanada und auch aus Europa bewiesen.
Mehr Tipps und Infos gibt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Duisburg.
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