Die Deutsche Hirntumorhilfe ruft jährlich am 8. Juni zum bundesweiten Welthirntumortag auf. Auch die Neurochirurgie der Sana Kliniken Duisburg beteiligt sich jedes Jahr mit verschiedenen Aktionen und lädt interessierte Bürger und Patienten sowie Angehörige zu einem Informationstag ein.
Zum diesjährigen Welthirntumortag hatten Chefarzt Prof. Martin Scholz und sein Team einen Biologiekurs der Oberstufe des Mercator Gymnasium eingeladen. Nach zwei Kurzvorträgen zu den Themen „Filigranes Operieren in der neurochirurgischen Mikrochirurgie“ sowie „Epilepsie bei Hirntumoren“, konnten die 18 Schülerinnen und Schüler sich selbst mikrochirurgisch betätigen. Unter Anleitung von Dr. Catharina Junghans, Oberärztin der Neurochirurgie, konnten sie Trepanationsübungen an der Wassermelone proben und mit dem neurochirurgischen Ultraschallgerät „Tumore“ in einem Hefeteig, sowie in den Weichteilen einer Wassermelone lokalisieren. An ehemaligen professionellen OP-Mikroskopen übten sich die jungen Leute im mikrochirurgischen auseinander präparieren einer Orangenspalte, um sie im Anschluss mit feinstem chirurgischem Nahtmaterial wieder zusammen zu nähen. Außerdem stand noch eine Führung durch den OP auf dem Programm. Ärzte, Schülerinnen und Schüler sowie die Biologielehrerinnen waren sich einig, dass dies ein besonderes Highlight für alle Beteiligten war.
Den Initiatoren des Welthirntumortages ist es ein wichtiges Anliegen, die Erkrankung und die neuen Entwicklungen in der Therapie in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Allein in Deutschland erkranken jährlich mehr als 6.000 Menschen an einem bösartigen Hirntumor. In den letzten Jahren ist ein Anstieg der Erkrankungen bei jungen Menschen zu verzeichnen. Dies spielt gerade in der aktuellen Diskussion um die Risiken für Handy-Nutzer eine große Rolle. Um ein Vielfaches höher ist die Anzahl der Patienten mit Hirnmetastasen, die sich infolge von Lungenkrebs, Brustkrebs oder anderen Krebsleiden entwickeln.
Jede Diagnose ist für die Patienten zunächst ein riesiger Schock und die Frage „war es das jetzt?“ setzt die Betroffenen unter einen enormen psychischen Druck. „Diese Frage stellen sich in der Tat fast alle Patienten, die mit dieser Diagnose zu uns kommen. Viele von Ihnen sind verzweifelt“ so Prof. Dr. Martin Scholz, Chefarzt der Neurochirurgie in den Sana Kliniken Duisburg. Dabei kann man heutzutage in den meisten Fällen sinnvoll behandeln, in einigen Fällen sogar eine dauerhafte Heilung herbeiführen. „Wir sind stolz, dass wir heute vielen Patienten mit Hirntumor Therapien anbieten können, die weitaus lebensverlängernd wirken als noch vor Jahren. Danach streben wir bei jedem Patienten und arbeiten hart, dieses Ziel zu erreichen“ betont Prof. Scholz die Wichtigkeit eines erfolgreichen Therapiekonzeptes.
Klinik für Neurochirurgie
In der Klinik für Neurochirurgie werden jährlich zirka 2.500 Eingriffe durchgeführt, davon in ca. 95 Prozent der Fälle mit einem hochmodernen Operationsmikroskop. Es stehen technische Hilfsmittel zur Verfügung, von denen man noch vor Jahren nicht geträumt hat: Ultraschallkontrolle der Operation in ungeahnter Bildauflösung, intraoperative Anfärbung von Tumoren mit Fluoreszenzfarbstoffen, HD-Endoskope und Mikroskope, die nicht mit der Hand sondern mit dem Mund des Operateurs bedient werden und diesen automatisch erkennen. Sehr viele Tumore werden über die Nase oder über die Augenbraue entfernt.