Duisburg

Klinikum Duisburg setzt in der Neurochirurgie auf Spitzentechnologie

Duisburg, Neues Ultraschallgerät bei Operationen von Hirntumoren

In der Hirntumorchirurgie ist die radikale Entfernung der Tumore ein wichtiges Kriterium für das Überleben der Patienten. Bisher etablierte Techniken wie die computergestützte Neuronavigation und die Fluoreszenztechnologie (Sichtbarmachung des Tumors durch Einfärbung) bieten keine absolute Sicherheit zur Prüfung, ob der Tumor bei der Operation komplett entfernt werden konnte. Das Gehirn sinkt während eines Eingriffs naturgemäß durch Nervenwasserverlust etwas zusammen. Dadurch können zuvor erhobene Navigationsdaten nicht mehr verwendet werden und der Operateur benötigt eine schnelle und nicht belastende Technik, um in das Gehirn zu schauen und damit Tumorreste zu erkennen, die nicht im Gesichtsfeld des Neurochirurgen liegen.

Der nun in der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Duisburg angeschaffte Ultraschallscanner Hitachi Preirus ist ein echter Meilenstein der Bildgebung während der Operation. Damit hat das Klinikum Duisburg nach der Anschaffung des neuen Operationsmikroskops Anfang des Jahres die Neurochirurgie gerätetechnisch weiter zukunftsweisend verstärkt.

Prof. Dr. Martin Scholz : „ Es handelt sich nicht um einen normales Ultraschallgerät sondern um einen echten 3D Hochleistungsscanner der allerneuesten Generation mit unbeschreiblich guter Bildqualität. Wir können damit z.B. während der Operation mit dem Modul Elastographie  Tumorreste erkennen, die mit normalem Ultraschall nicht zu sehen sind. Jede einzelne Hirnwindung ist mit dem Gerät nachweisbar bis zur gegenüberliegenden Hirnhälfte, besser als CT und absolut konkurrenzfähig zum MRT, dafür aber viel, viel schneller.“ Ein intraoperativer Ultraschall dauert ca. 3-5 Minuten, ein MRT würde 30-40 Minuten zusätzliche Narkose- und OP-Zeit für den Patienten bedeuten. Eine Belastung, die dem Patienten erspart werden kann. Feinste Blutgefäße werden mit der Dopplersonographie in Echtzeit dargestellt, auch wenn sie hinter Tumoranteilen verborgen sind. Dies ist besonders hilfreich bei Tumoren, die um hirnversorgende Gefäße herumwachsen und besonders schwer zu entfernen sind.

Mit dem Kontrastmittel unterstützten Ultraschall heben sich die Tumore noch besser vom normalen Hirngewebe ab. Das Gerät unterstützt aber auch in der Kinderneurochirurgie, da hier sogenannte Kraniosynostosen, also Nahtverknöcherungen in Zukunft ohne Strahlung nur mit Ultraschall nachweisbar sind. Das Schöne am Ultraschall ist, dass keine Belastung des Patienten durch Röntgenstrahlen auftritt. Dies ist insbesondere bei der Operation von Kindern von großer Bedeutung.“

Hirntumor - ein Schicksalsschlag
In Deutschland erkranken jährlich mehr als 6.000 Menschen an einem bösartigen Hirntumor. Um ein Vielfaches höher ist die Anzahl der Patienten mit Hirnmetastasen, die sich infolge von Lungenkrebs, Brustkrebs oder anderen Krebsleiden entwickeln. Bei Kindern sind Hirntumoren die zweithäufigste Krebserkrankung!

Jede Diagnose ist für die Patienten zunächst ein riesiger Schock und die Frage „war es das jetzt?“ setzt die Betroffenen unter einen enormen psychischen Druck. „Diese Frage stellen sich in der Tat fast alle Patienten, die mit dieser Diagnose zu uns kommen. Viele von Ihnen sind verzweifelt,“ so Prof. Dr. Martin Scholz, Chefarzt der Neurochirurgie im Klinikum Duisburg. Dabei kann man heutzutage in den meisten Fällen sinnvoll behandeln, in einigen Fällen sogar eine dauerhafte Heilung herbeiführen.

Der Einsatz des neuen intraoperativen Ultraschallgerätes der modernsten Generation stellt einen weiteren zukunftsweisenden Aspekt in der Versorgung von Patienten mit Kopfoperationen im Klinikum Duisburg dar. Die Klinik für Neurochirurgie verfügt über 68 Betten und versorgt jährlich ca. 2.500 Patienten. Die medizinischen Schwerpunkte umfassen die Gebiete Hirngefäßchirurgie, Hirntumorchirurgie, Neuropädiatrische Chirurgie sowie Wirbelsäulenchirurgie.


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