Gemeinsam mit der DMSG Duisburg (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft), Ortsverein Duisburg, bietet das Klinikum Duisburg am 26. Oktober 2010 ab 15.30 Uhr im Hörsaal eine Informationsveranstaltung im Rahmen des jährlichen Kolloquiums an. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Nacimiento, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Klinikum Duisburg, werden die Themen „Diagnostik und Therapie der MS - Medikation heute und morgen - Chancen und Risiken“ behandelt. Im Anschluss haben alle Besucher die Gelegenheit Fragen zu stellen.
Die MS (Multiple Sklerose) ist nach der Epilepsie die zweithäufigste neurologische Krankheit, die im frühen und mittleren Erwachsenenalter zu Störungen führt und die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems. In Deutschland sind ca. 120.000 Menschen an MS erkrankt, die genaue Zahl der an einer MS erkrankten Menschen ist wie bei fast allen Krankheiten nicht bekannt. Man schätzt, dass jährlich 4.500 neue Patienten hinzukommen.
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine ursächlich im Einzelnen noch nicht geklärte, sehr unterschiedlich verlaufende chronische Erkrankung des Gehirns, Rückenmarks und der Sehnerven, die zusammen das Zentralnervensystem oder kurz ZNS bilden. Dabei kommt es im Rahmen einer so genannten Autoimmunerkrankung. an verschiedenen Stellen des Zentralnervensystems zu entzündlichen Veränderungen, die narbig abheilen und entsprechende Funktionsstörungen hinterlassen. Neben diesen entzündlichen Veränderungen erkennt man zunehmend, dass auch degenerative Veränderungen eine Rolle spielen.
Eine MS beginnt meist im frühen Erwachsenenalter und betrifft weltweit Menschen aller Rassen, dabei Frauen häufiger als Männer. Ausmaß und Schwere der Krankheitszeichen schwanken sowohl von Mensch zu Mensch als auch bei jedem Betroffenen im Verlauf erheblich. Die Symptome sind sehr unterschiedlich; es können zum Beispiel Sehstörungen, Taubheits- und Kribbelgefühle oder Lähmungen auftreten, die sich zumindest anfangs fast immer vollständig zurückbilden. Bei einem geringeren Teil der Patienten fehlen diese schubförmigen Veränderungen und es kommt von Anfang an zu einer schleichenden Verschlechterung. Auch viele Betroffene, die zunächst nur Schübe haben, entwickeln im weiteren Krankheitsverlauf diese schleichende Verschlechterung. Im Verlauf klagen viele Betroffene unter anderem auch Über eine vermehrte Müdigkeit, Blasenstörungen oder sexuelle Störungen.
Da die anfänglichen Beschwerden oft wenig dramatisch und rasch vorübergehend sind, dauert es meist einige Jahre, bis häufigere, schwerere oder bleibende Krankheitszeichen schließlich zur Feststellung einer MS führen. Bei der Festlegung des Krankheitsbeginns muss deshalb zwischen dem Zeitpunkt des erstmaligen Auftretens von Beschwerden und der Diagnosestellung unterschieden werden. Das Durchschnittsalter für den Beschwerdebeginn liegt bei gut 25 Jahren, dasjenige für die Diagnosestellung einige Jahre später. MS ist nicht heilbar, jedoch kann eine Früherkennung und schnelle Einleitung der Therapie die Lebenssituation der Patienten erheblich verbessern.
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