Sana Zukunft: Biosensorik für eine verbesserte Patientenversorgung

Computertechnologien, die man am Körper trägt, sind nichts Besonderes mehr: Den Puls am Handgelenk zu messen oder von der Armbanduhr ein EKG erstellen zu lassen – alles machbar.

Auch die Digitalisierung im Krankenhaus schreitet mit großen Schritten voran. Immer mehr Geräte und Objekte sind digital miteinander verbunden. Am Sana Krankenhaus Gerresheim geht man jetzt einen weiteren großen Schritt: „Über Vitaldatensensoren, zum Beispiel im Gehörgang, am Handgelenk oder als Pflaster auf der Brust, sollen Werte wie Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung und Körpertemperatur digital erfasst werden. Neben einer Verbesserung der Versorgungsqualität (schnelleres Handeln bei auffälligen Werten, Vermeidung unnötiger Wege, Reduktion der Vitaldatenerfassung per Hand) kann so vor allem das Personal entlastet werden“, sagt Dr. med. Jan Sroka, Sektionsleiter Kardiologie an der Medizinischen Klinik, und Mit-Initiator dieser Initiative, die im Rahmen der Sana-Ideenwerkstatt ausgewählt wurde. Es stünde mehr Zeit für die Bewertung der Befunde und Gespräche mit den Patienten zur Verfügung.

Für diese Idee müssen die kontinuierlich erfassten Daten der Patienten in „Echtzeit“ übertragen und an zentraler Stelle gesammelt, analysiert und automatische Reaktionen daraus abgeleitet werden. Durch die regelmäßige Überwachung der Daten kann bei auffälligen Werten schneller gehandelt werden. So lassen sich beispielweise Rhythmusstörungen erkennen oder es ergeben sich prognostische Hinweise für die Sepsis-Früherkennung. Durch die künftige mögliche Vernetzung der Geräte mit dem Krankenhaus-Informationssystem (KIS) können mit der digitalen Erfassung der Vitalwerte das Pflegepersonal unterstützt und die Dokumentation verbessert werden“, beschreibt Dr. Sroka den Mehrwert.

Auch der Sicherheitsaspekt für das pflegerische und ärztliche Personal darf, gerade in Zeiten der Pandemie, nicht außer Acht gelassen werden. Mittels digitaler Erfassung kann der direkte Kontakt zu infektiösen Patienten und Patientinnen minimiert werden, ohne auf die für die Behandlung relevanten, engmaschig zu erfassenden Informationen verzichten zu müssen.

Aktuell wird ein Test mit Sensoren vorbereitet, um sie auf ihre Tauglichkeit im Klinikalltag zu prüfen. Die gute IT-Infrastruktur und das dazugehörige Bluetooth-Netzwerk am Pilotstandort Sana Krankenhaus Gerresheim bieten dafür optimale Voraussetzungen, um, nach einem erfolgreichen Pilotprojekt, die Lösungen in den Klinikalltag zu integrieren.

Begleitet wird das Pilot-Projekt vom Sana Medizintechnischen Servicezentrum und Sana Digital, der digitalen Innovationsabteilung im Konzern. Dr. Sroka ist zuversichtlich: „Diese enge interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Erprobung in unserem Klinikalltag ist für die Umsetzung der Idee erfolgsentscheidend. Alle wollen, dass das Projekt erfolgreich ist und sind sehr motiviert“.

 

Dr. med. Jan Sroka erhält Auszeichnung beim Sana Innovations-Event

 

Mittlerweile hat Srokas Idee weite Kreise gezogen. Im Rahmen des ersten Sana Innovation-Events wurde der erste Platz an Dr. Jan Sroka, Sektionsleiter der Kardiologie in der Sana Klinik Gerresheim, mit seiner Idee Übertragung und Überwachung von Vitaldaten via Sensorik im Klinikalltag vergeben. Er hat mit seiner Idee, Sensortechnik für die Überwachung von Vitaldatenparametern (Temperatur, Herzfrequenz, SPO2, Blutdruck) einzusetzen, nicht nur die Community der Sana Ideenwerkstatt überzeugt, sondern auch die höchste Punktzahl im Rahmen der vorgegebenen Bewertungskriterien im Innovation-Board „Neuheitswert, Alleinstellungsmerkmal für Sana und größte Wirkung für Sana“ erreicht.

Michael Weckmann, Geschäftsführer der Sana Kliniken Düsseldorf und zusammen mit der MTSZ Sponsor der Idee, sieht große Potentiale in der Umsetzung: "Ich freue mich sehr, dass die Idee „Übertragung und Überwachung von Vitaldaten via Sensorik im Klinikalltag“ den ersten Platz der Sana Ideenwerkstatt erhalten hat. Dieses Projekt zeigt die Zukunft der interdisziplinären Zusammenarbeit von Medizin und Pflege zur weiteren Steigerung der Behandlungsqualität bei gleichzeitiger Entlastungsmöglichkeit von unserer wichtigsten Ressource − dem Faktor Mensch. Vielen Dank an die großartige Zusammenarbeit zwischen unseren Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften und Projektbeteiligten des MTSZ und Sana Digital.“

 

Dr. med. Jan Sroka
Sektionsleiter Kardiologie Medizinische Klinik
Tel.: 0211 2800 3402

jan.sroka@sana.de