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Erfolgreiches TRANS*GenderZentrum- Patienten werden Freunde

Am Sana Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim wurde 2020 ein TRANS*GenderZentrum (DUS-TGZ) gegründet. Der Bedarf ist groß, und die behandlungssuchenden Menschen kommen aus ganz Deutschland sowie dem Ausland. Unter der Leitung von Priv.- Doz. Dr. Andreas Wolter, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, wird die Behandlung klinikübergreifend mit der Gynäkologie am Sana Krankenhaus Benrath verknüpft.

Mit einer Expertise aus über 15 Jahren Erfahrung sind die Behandlungssuchenden im TRANS*GenderZentrum in den besten Händen. Ein Schwerpunkt: Geschlechts-angleichende Brustoperationen: Mastektomie bzw. Brustentfernung bei trans männlichen und non-binären Personen und Brustaufbau bei trans weiblichen und non-binären Personen. Weil die Nachfrage stetig zunimmt, wurde das Be-handlungsspektrum um gynäkologische Operationen, also Gebärmutter- und Eierstockentfernung bei trans männlichen und non-binären Personen erweitert (Chefärztin Dr. Ines Milk, Sana Krankenhaus Benrath). Die Warteliste ist lang:„2023 operierten wir 419 Personen, derzeit operieren wir bis zu 16 Personen pro Woche“, bestätigt PD Dr. Wolter.

„Behandlungssuchende auf ihrem Weg ein Stück begleiten zu dürfen und mitzuerleben, wie diese Menschen nach der Operation aufblühen, ihre Lebensqualität steigt und sie wesentlich selbstbewusster sind, gibt mir sehr viel positive Energie bei meiner täglichen Arbeit. Wertschätzung und Akzeptanz sind dabei immer der Anfang einer jeden Begegnung“, sagt Priv.- Doz. Dr. Wolter.

Markus K. ist einer von ihnen. Dem in Hameln geborenen 53-Jährigen wurde bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet. „Ich wusste nie, was mit mir los ist, aber schon sehr früh, dass ich anders war. Und darum habe ich immer versucht, mich anzupassen.“ Zwei Fernsehfilme über Transpersonen haben ihm die Möglichkeit eröffnet, mehr erfahren zu wollen. Von da an „wollte ich wissen, was los ist und habe sehr viel recherchiert“, so der 53-Jährige. Er wurde Anfang 2023 von PD Dr. Wolter operiert.

Seine Familie hat überwiegend positiv reagiert. Auch auf die Personenstandsänderung. Auf dem Weg hat ihm vor allem der Transmann e.V. Stammtisch in Bielefeld enorm geholfen, wo Markus K. schon lange lebt. Hier erfuhr er u. a., was gemacht werden muss und kann, bevor es um geschlechtsangleichende Operationen geht: Nach vorausgegangener, in der Regel 18-monatiger, psychologischer Abklärung und Therapie, einer endokrinologischen Hormontherapie, Translebenslauf und Gutachten kommen die Patientinnen und Patienten in das TRANS*GenderZentrum nach Düsseldorf-Gerresheim.

Dass hier sein individueller Lebensweg unerwartet eine gruppendynamische Richtung nimmt, hätte er nie gedacht. Markus K.: „Wir waren an diesem Tag vier, die auf eine Operation gewartet und uns schüchtern angelächelt haben. Wir kannten uns alle nicht, kamen aus Frankfurt, Aachen, Landshut und Bielefeld. Aber, wir haben uns gesehen, auch auf den Zimmern besucht und sind zusammen spazieren gegangen, als ob wir uns schon lange kennen.“ Ähnlich empfindet es auch Vitus Franziska, non-binär. Mit 26 Jahren erfolgte die Anreise aus dem bayerischen Landshut ins TRANS*GenderZentrum: „Nicht jede Transperson hat den gleichen Lebensweg, aber manche persönlichen Stationen und Empfindungen ähneln sich so stark, dass wir uns ohne große Erklärungen verstehen.“

Dem stimmt auch Jaro Qan, 36 Jahre alt, ebenfalls non-binär und aus Frankfurt stammend, zu: „Es tut gut, miteinander über Erfahrungen zu sprechen, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Einen derart großen Schritt, wie die geschlechtsangleichende Operation zur selben Zeit zu machen, schweißt zusammen.“ Ihre Gruppe besteht aus acht ehemaligen Behandelten des TGZ Düsseldorf, die sich Anfang 2023 kennengelernt und zusammengefunden haben. Unter ihnen ist auch der 34-jährige Azad S., der schon viele Jahre offen als Transmann lebt, jedoch bis zum Zusammentreffen im Sana Krankenhaus Gerresheim keine gleichgesinnten Menschen zu seinem Freundeskreis zählen konnte.

Auch nach ihren Operationen sind die Acht in regem Austausch über WhatsApp. Zur Nachuntersuchung gab es ein Wiedersehen in Düsseldorf, und alle wollen sich in regelmäßigen Abständen besuchen. Denn: „Unsere Gruppe ist eine urteilsfreie Zone, keiner wird misgendered, und wir unterstützen uns gegenseitig,“ sagt Vitus Franziska.

Im TRANS*GenderZentrum überwiegen geschlechtsangleichende Brustoperationen (Mastektomie bzw. Brust-entfernung) - Frau-zu-Mann und Non*Binaries – oder Brustaufbau in Form von Silikonimplantaten oder Eigenfett. Der überwiegende Teil der Patienten und Patientinnen, die behandelt werden, sind trans*männliche Personen (75 Prozent), gefolgt von Non*Binaries (ca. 15 Prozent) und trans*weiblichen Personen (ca. 10 Prozent). „Behandlungssuchende auf ihrem Weg ein Stück begleiten zu dürfen und mitzuerleben, wie diese Menschen nach der Operation aufblühen, ihre Lebensqualität steigt und sie wesentlich selbstbewusster sind, gibt mir sehr viel positive Energie bei meiner täglichen Arbeit. Wertschätzung und Akzeptanz sind dabei immer der Anfang einer jeden Begegnung“, sagt PD Dr. Wolter.

Diesen Eindruck bestätigt auch die Gruppe: Wer nicht jemanden kannte, der bereits in Gerresheim operiert wurde, hat sich in den sozialen Netzwerken über das TRANS*GenderZentrum und die Behandlungsergebnisse informiert. „Das hat einen sehr guten Ruf: Jeder von uns hat sich von Anfang an sicher und wohl gefühlt. Von Dr. Wolter exzellent beraten und von Ärzten und Pflegekräften super betreut. Alle waren unglaublich nett und immer für einen da.“

Die Gruppe hat aus der Lebenserfahrung jedes und jeder Teilnehmerin eine gemeinsame Botschaft: „Das Wichtigste ist, glücklich zu sein. Der Weg mit all seinen Hürden lohnt sich. Dranbleiben und keine Angst haben. Du kannst Dich auf die Zukunft freuen!“

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Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wolter, Febopras

Leitender Arzt

TRANS*GenderZentrum Düsseldorf (DUS-TGZ) und Zentrum für Postbariatrische Chirurgie (nach Adipositas) und Liposuktion

Plastische und Ästhetische Chirurgie

Tel.: 0211 2800-3844

Mail: Info-tgz-pbc@sana.de