Qualitätskontrollierte Behandlung von Eingeweidebrüchen
Eingeweidebrüche zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern in der allgemeinen Chirurgie. Etwa 275.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einem Leistenbruch und etwa 100.000 an Bauchwandbrüchen. Bei diesen Eingeweidebrüchen bestehen krankhafte Lücken in Bauchwand oder Zwerchfell, durch welche sich Bauchfell, und in der Folge auch Eingeweide, hindurch drücken können. Treten zum Beispiel Darmschlingen durch solche Bruchlücken, können diese sich abschnüren und in der Folge lebensgefährliche Strangulationen entstehen. Man rechnet etwa mit einem jährlichen Risiko einer Einklemmung von 1-3 Prozent pro Jahr. Daher sollten Eingeweidebrüche frühzeitig operativ behandelt werden. Insbesondere bei einer Einklemmung besteht sofortiger Handlungsbedarf zu jeder Tages- und Nachtzeit („über einem eingeklemmten Bruch darf die Sonne weder auf- noch untergehen“). Zeichen der Einklemmung können insbesondere eine schmerzhafte, nicht wegdrückbare Schwellung an der Stelle der Lücke, zunehmende Bauchschmerzen und später auch Verfärbungen der Haut sein. Im Zweifel sollte man umgehend einen Chirurgen zur Überprüfung des Gesundheitszustandes aufsuchen. Dieser wird an Hand der Krankengeschichte, der körperlichen Untersuchung, ggf. einer Ultraschalluntersuchung oder Bildgebung mittels Computertomographie die notwendigen Maßnahmen bis hin zur sofortigen Operation einleiten.
In der allgemeinchirurgischen Abteilung des Sana Krankenhauses Gerresheim ist man Tag und Nacht auf derartige Notfälle eingerichtet.
Für die planbaren Operationen besteht eine breite Palette an verschiedenen Operationen, wobei Wert auf die möglichst minimalinvasive Behandlung mit der Schlüssellochtechnik - auch im Notfall - gelegt wird. Es werden über 95 Prozent unserer Leistenbruchoperationen in minimal-invasiver Technik durch Einlage eines die Bauchwand verstärkenden Kunststoffnetzes durchgeführt, auch da dieses Verfahren die niedrigsten Wiederauftrittsraten von Leistenbrüchen, verglichen mit den herkömmlichen offenen Operationen, beinhaltet. Alle Operationen werden nach festgelegten Standards durchgeführt. Zur Qualitätskontrolle
ist die Klinik der Qualitätssicherungsstudie Herniamed angeschlossen. In dieser werden alle Bruchoperationen erfasst und in definierten Zeitintervallen nachgesorgt, so dass wir jederzeit einen Überblick über die Qualität unserer Operationen haben.
Auf Grund der langjährigen Erfahrungen können im Hause auch komplexere Eingeweidebrüche, wie große Narbenbrüche nach Operationen, wieder aufgetretene Brüche („Rezidive“) oder Zwerchfellbrüche mit Verlagerung von Magenanteilen in den Brustkorb, sicher unter Anwendung aller gängigen Operationsverfahren versorgt werden. Hierzu besprechen wir die möglichen Verfahren
vor der Operation mit unseren Patienten und planen die auf den Einzelnen abgestimmte bestmögliche Versorgung.
Dr. med. Mark Lienert
Chefarzt der Allgemein-, Viszeral-
und onkologische Chirurgie
mark.lienert@sana.de